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Einladungswettbewerb | 11/2018

Weiterentwicklung eines innerstädtischen Wohnquartiers in München

Wohnen am Skywalk

Wohnen am Skywalk

ein 3. Preis

franke rössel rieger architekten

Architektur

Lieb Obermüller Partner

Tragwerksplanung

Erläuterungstext

Stadt und Grün

Die Umgebung wird geprägt durch eine überwiegende Blockrandbebauung aus verschiedenen Zeiten mit vielfältig gegliederten und gestalteten Dachlandschaften: Dachgauben, Zwerchhäuser, Mansardgeschosse.
Das unter Ensembleschutz stehende Wohngebäude aus den 1950er Jahren erhält zusätzlichen, bezahlbaren Wohnraum durch ein neues Dach:
kostenbewußt - qualitätvoll - flexibel - lebendig.
Die neue Dachgliederung, mit zwei unterschiedlichen, eigenständigen Dachgauben, ergänzt in ruhigem Dialog die Straßenfassaden.
Ein zusätzlicher zweiter Hofzugang von der Grillparzerstraße stärkt die Vernetzung mit der städtischen Umgebung. Viele schnell nutzbare Fahrradabstellplätze entstehen an den beiden bar-rierefreien Hofzugängen und an einem ablesbaren befestigten Streifen an der Hofseite des Ge-bäudes.
Ergänzung und Verstärkung der munteren freien Formen der Hofgestaltung, im Dialog mit dem schönen Baumbestand.
Bewahrung der Hecken-gesäumten Vorgartensituation an der Hackländerstraße, gegliedert durch die Zugänge und die paarweisen Kirschbäume.

Wohnen am Skywalk

Unter Achtung der konstruktiven Struktur des Bestandes wird das neue Dach in vorgefertigter Massivholz-bauweise geplant, ergänzt durch vorgefertigte Bad-Module mit Küchenanschluss (Versorgung) und fertige Gaubenelemente (Skulptur, Licht und Raum).
Auf dieser festen, vorfabrizierten Grundlage können unterschiedliche Wohntypologien, Wohn-formen, Lebensstile in verschieden Kombinationen umgesetzt werden: Familien-Maisonetten, Dach-Loft, Wohn-gemeinschaften klein und groß, kleine Wohnungen mit flexiblen Wänden, ...
Die gemeinschaftlichen Wohnbereiche liegen zum Skywalk (Innenhof), die Individualbereiche zu den Gauben-Seiten.

Poesie und Symbiose
Vom „Prinze“ zum „Franzosenviertel“

Im ersten Drittel dieses Weges liegt das Straßengeviert Schneckenburger-, Grillparzer-, Hack-länder und Versaillerstraße.
Angehängt an der Prinzregentenstraße, wie ein Medaillon an einer königlichen goldenen Kette.
Prinzregent Luitpold gab die prächtige Prinzregentenstraße in Auftrag, als städtischen Ausdruck der Einheit von Groß- und Bildungsbürgertum und dem Haus der Wittelsbacher.
Die Poeten Max Schneckenburger, Franz Grillparzer und Friedrich Wilhelm Hackländer leihen dem Quartier im Norden, Westen und Süden ihre Namen und Identität; regen vielleicht sogar zum Lesen Ihrer Werke an.
Den östlichen Abschluss des Quartiers bildet die Versailler Straße, dazu muss kein weiteres Wort gesprochen werden.
Dort soll als Ergänzung in der Höhe des Gebäudes an der Hackländer Straße eine neue Wohn-Textur in luftiger Höhe entstehen. Das Gebäude aus den 1950er Jahren wird neuen intelligenten und zeitgemäßen Wohnformen in zwei Dachgeschossen Platz einräumen.
Der Denkmalschutz hat mit Recht auch ein Auge darauf geworfen – Ensembleschutz ist angesagt!
Zentrum dieser Gesamtanlage im Straßengeviert ist ein verwunschener Grünraum, der sich wünscht, neu aktiviert zu werden. Das „Alte Grün“ wird gewürdigt und mit „Neuem Grün“ un-prätentiös ergänzt.
Von den neuen Dachgeschossen an der Hackländerstraße blickt man in die Kronen der erhaltenswerten Bäume. Wie poetisch; da bindet man Schneckenburger, Grillparzer und Hackländer einen bunten Strauß, auch wenn sie schon weit über 100 Jahre nicht mehr unter uns sind.
Und – Versailles wird niemals sterben.
Ein architektonisch nobles, aber doch „normales“ Viertel erhält eine soziale Aufwertung und bauliche Aufstockung.
Günstiger Mietwohnungsbau soll entstehen, eigenständig und doch unaufgeregt, über den Dächern.
So hoch dieser Anspruch auch ist, so wertvoll ist er für die Stadt München.
Schön, dass es auch solche Visionen in dieser teuren Stadt noch gibt.
Modell

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