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Einladungswettbewerb | 01/2010

Stadtwerder – Baufeld B3 Neubau von dreigeschossigen Stadtvillen

Plan 1: Herleitung, Strukturierung Baufeld, Haus 1

Plan 1: Herleitung, Strukturierung Baufeld, Haus 1

Preis

LPR. Architektengemeinschaft

Architektur

Erläuterungstext

Städtebaulicher Ansatz

Das Baufeld B3 erstreckt sich zwischen der neu angelegten Ringstraße und dem so genannten Stadtwerderwald, der die Grenze des ehemaligen Geländes der swb zum benachbarten Naherholungsgebiet markiert.
Der Entwurf zur Strukturierung des Baufeldes mit vier Stichstraßen wird in wesentlichen Teilen aus dem »Städtebaulichen Rahmenplan für den Stadtwerder Bremen« übernommen.
Die Fläche zwischen den Stichstraßen wird in der Mitte geteilt. So entstehen Grundstückstiefen von ca. 23,50 m. Die Grundstücksbreiten in Ausrichtung auf den Stadtwerderwald können in Variationen festgelegt werden. Es wird empfohlen, die breiteren Grundstücke aufgrund der Verschattung in Richtung Stadtwerderwald zu orientieren.

Sichtbeziehungen zur Natur und ein klarer städtischer Auftritt des Quartiers werden durch einheitliche Positionierung der Bauvolumina an Straßenkanten erzielt. Zur eindeutigen Kennzeichnung von Privatheit sollen die Grundstücke mit einem Niveauversprung
von + 45 cm zur Straßenoberkante versehen werden. Die Markierung der Grundstücksgrenzen untereinander wird mit Rotbuchenhecken in angemessener Weise gestaltet.



Bei der Entwicklung von besonders geeigneten Teilungsvarianten des Baufeldes wurde berücksichtigt, dass der Stadtwerderwald mit seinen Baumkronen von bis zu 25 m Höhe ab der Mittagszeit eine deutliche Verschattung am südwestlichen Rand des Baufeldes herbeiführt. Unter Berücksichtigung der Verschattung entstehen 17 variable Grundstücke von 550 bis 1.485 qm Fläche.
Eine angemessene Mischung von größeren und kleineren Bauvolumen entsteht durch die Ansiedlung von jeweils einem großen Baukörper in der Nachbarschaft einer Stichstraße. so gliedert sich das Baufeld in vier größere und 13 kleinere Grundstücke.


Gestaltungsmerkmale der Haustypen

In der Begrifflichkeit des »Einfamilien - Stadthauses« wird ein immanentes Understatement transportiert:

In einer einmaligen und an Aufenthaltsqualität kaum zu übertreffenden Lage im Stadtgebiet Bremens soll eine moderne Formensprache in gebaute Umwelt realisiert werden.

Großzügigkeit, Klarheit und Offenheit sind gemeinsame Gestaltungsmerkmale, die durch Verzicht auf Zur-Schau-Stellen eine gute Perspektive auf ein intaktes Quartier an der »umgedrehten Kommode« eröffnen.
Bei der Ausgestaltung von beiden Haustypen wurde bereits im frühen Entwurfstadium von expressiven Gesten, wie weit auskragenden Balkonen, Erkern und Überständen Abstand genommen. Auf der Suche nach individuellen Lösungen ist zu beachten, dass diese mit gebauter Nachbarschaft korrespondieren.
Gleiche Gebäudehöhen und klar markierte Straßenprofile sowie einheitliche Baulinien zum öffentlichen Raum geben dem Quartier einen formalen Gestaltungsrahmen. Innerhalb dieser formalen Grenzen ist ein Höchstmaß an individueller Gestaltungsfreiheit gegeben, die als »Gleichheit in Unterschiedlichkeit« wahrgenommen, Identitätsstiftende Effekte im Quartier unterstützen können.

Die Erschließung der Wohnhäuser erfolgt von der vorgesehenen Stichstraße. Die Stellplätze für jeweils zwei PKW befinden sich auf dem Grundstück.
Haustyp 1 verfügt über eine Garage, die ergänzend die Funktion des Vordaches, Unterstandes, Abstellraums und Sichtschutzes für den Garten erfüllt.
Die Stellplätze für Haustyp 2 sind aufgrund des großen Baukörpers in das Gebäude integriert. Die Stellplätze können hier mit transparenter Fassade zum Außenraum abgetrennt werden.

Die entwickelten Wohnhaustypen artikulieren formal drei Vollgeschosse, wobei durch Rücksprünge in der Fassade Loggien und Dachterrassen als privater Freiraum entstehen. Geschosshohe, zu öffnende Fassadenelemente stellen die großzügige Verbindung von Außen- und Innenraum her. Die Grundrisse sind flexibel nutzbar. Räume können unterteilt oder zusammengeschaltet werden. Besondere Sorgfalt gilt einem schlüssigen Raumprogramm, welches ein angenehmes Wohnklima und hohe Aufenthaltsqualität begünstigt.

Außenterrassen sind in privater Lage auf dem Grundstück angeordnet. Einblicke werden mittels Einfriedung durch Hecken, das erhöhte Geländeniveau sowie schützende Gebäudeteile erschwert.


Konzeption zur Nachhaltigkeit

Die Anforderungen der ENEV 2009 werden bei der Planung der Baukörper als Mindeststandard angesetzt. Das Baufeld B3 soll mit freistehenden Wohnhäusern geringer Höhe (Gebäudeklasse 1a) beplant werden. Hierfür ist nach den Grundsätzen der Nachhaltigkeit eine hoch wärmegedämmte Konstruktion in Holzrahmen- bzw. Holztafel -Bauweise besonders geeignet.
Unter Berücksichtigung der Ausführungen zu Materialität und Farbigkeit des »Städtebaulichen Rahmenplan für den Stadtwerder Bremen« ist zu vermuten, dass reine Holzbaukonstruktionen eher eine Ausnahmeerscheinung auf dem Stadtwerder darstellen.

Bei der Ausrichtung des Baukörpers wurde bewusst darauf geachtet, dass die Außenflächen nord-östlicher Orientierung mit geringerem Öffnungsanteil versehen werden.
Somit sind die tendenziell sonnenabgewandten Bauteile hinsichtlich ihrer Wärmetransmission leistungsfähiger zu realisieren.
Die dem Sonnenverlauf zugewandten Außenflächen des Baukörpers verfügen über einen höheren Öffnungsanteil, welche passive Wärmegewinne aus der Sonnenenergie begünstigen und die natürliche Belichtung der Innenräume während der Tageszeit gewährleisten.
Die transparenten Anteile der Fassade sind bezüglich der Anforderungen an Tageslicht / Blendschutz und Sonnenschutzfunktionen optimiert.

Energieversorgung
Mit dem Vorhaben, möglichst nachhaltig vorhandene Energiequellen wie Sonnenenergie und Erdwärme zu nutzen, sollte der Gebrauch der von der swb gestellten
Energieträger aus erneuerbarer Quelle stammen (Naturstrom). Der Gasanschluss sollte lediglich zum Kochen genutzt werden.
Für das Baufeld B3 sollte die gemeinschaftliche Nutzung von Erdwärme erwogen werden. Die zentrale Wärmepumpe könnte am Rand des Stadtwerderwaldes positioniert werden, sodass sämtliche Grundstücke des Baufeldes B3 nachhaltig mit Wärmeenergie versorgt werden können.
Bei ausreichender Dimensionierung der Wärmepumpe sollen die Dächer zur Gewinnung und Einspeisung elektrischer Energie dienen.

Regenwassernutzung
Im Rahmen einer dezentralen Regenwasserbewirtschaftung werden die Dachflächen mit einer Brauchwassernutzungsanlage kombiniert.
Das verbleibende Überschusswasser kann in einer Zisterne gesammelt, und zur Gartenbewässerung sowie für die Toilettenanlagen verwendet werden.
Plan 2: Systemschnitt, Haus 2

Plan 2: Systemschnitt, Haus 2

Perspektive aus südlicher Richtung

Perspektive aus südlicher Richtung

Perspektive aus westlicher Richtung

Perspektive aus westlicher Richtung

Modell mit dem bearbeiteten Streifen des Baufeldes

Modell mit dem bearbeiteten Streifen des Baufeldes

Modell, Detailansicht

Modell, Detailansicht