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Einladungswettbewerb | 06/2019

Neubau an der Doppeleiche in Wedel

4. Preis

Preisgeld: 6.000 EUR

WERK Arkitekter

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf zeichnet sich durch einen markanten achtgeschossigen Solitärbaukörper aus, der mit seiner eigenwilligen Architektur einen besonderen Blickfang darstellt und sich gleichzeitig in seiner Höhenausbildung an das vorhandene benachbarte Hochhaus anlehnt. Charakteristisch ist die stark strukturierte Fassade, die sich aus den versetzt angeordneten Modulelementen entwickelt. Es entstehen keine Rückseiten – jede Seite erzeugt dadurch Spannung. Auf eine üblicherweise klare Eckausbildung bzw. harte Gebäudekanten wird verzichtet. Die Ecken bzw. Gebäudekanten werden durch die versetzte Platzierung von Balkonen abgerundet. Durch die – im Vergleich zu den anderen eingereichten Arbeiten – geringe Grundfläche bzw. Grundflächenzahl, ergeben sich Potenziale für die Gestaltung der Außen-/Freiräume. Demgegenüber wird eine hohe BGF erreicht.

Die hohe Zahl von 36 Wohnungen ist auf die hohe BGF, das günstige Verhältnis von Nutzfläche zu BGF (0,88) und auch auf den höheren Anteil von kleineren Wohneinheiten zurückzuführen. Die Wohnungen im sozial geförderten Wohnungsbau werden im 1. und 2. OG nachgewiesen; fraglich ist, ob damit die gewollte Aufhebung der Grenze zu den freifinanzierten Wohnungen vermieden werden kann. Kritik kann auch an den teilweise zu kleinen Balkonen geübt werden. Ferner scheint eine lichte Höhe von ca. 2,40 m im EG als nicht realistisch.

Die Positionierung des Haupteingangs zum Platz an der Nordseite hin kann als zweckmäßig angesehen werden; gemeinsam mit dem vorgesehenen Gemeinschaftsraum entsteht ein großzügig dimensioniertes Entrée. Der Erschließungskern liegt zentral im Innern des Gebäudekörpers; die davon abgehende verwinkelte Erschließung der Wohnungen in den Wohnetagen wird als problematisch angesehen. Grundsätzlich können die Anforderungen an die Ausrichtung und die Belichtung der Wohnungen als erfüllt angesehen werden. Die Zimmererschließung erfolgt teilweise zentral über das Wohn- bzw. das Esszimmer. Die Dachlandschaft ist privat von den darunter liegenden Wohnungen nutzbar.

Die vorgesehene Holzbauweise mit Putzstrukturfassade wird in Bezug auf die Wertigkeit als kritisch angesehen.

Als nachteilig wird die Tatsache angesehen, dass keine Fahrradabstellräume im Gebäude oder überdachten Stellplätze außerhalb des Gebäudes vorgesehen sind. Ebenso ist zu bemängeln, dass Kinderwagenstellplätze nur im Kellergeschoss nachgewiesen werden.

Positiv ist die Schaffung von mehreren Aufenthaltsflächen mit unterschiedlichen Qualitäten/Funktionen – mit der Einschränkung, dass die TG-Zufahrt den Freiraum zerteilt – anzusehen.