Neubau eines Wohn- und Pflegeheims an der Franz-Nißl-Straße in München

Die mit Lärchenholz verkleidete Fassade wird im Hinblick auf ihre nachhaltige Materialität und die somit gelingende Einbindung in die kleinteilige Umgebung begrüßt. Die Fassade des Eingangsgebäudes ist im Erdgeschoß sehr offen und einladend gestaltet. Diese Differenzierung von fast vollständig verglastem Sockelgeschoß und stärker geschlossenem Obergeschoß -verstärkt durch eine Fassadenbegrünung in dieser Zone - wird positiv beurteilt. Das Eingangsgebäude wird dadurch als halböffentlicher Bereich klar ablesbar und öffnet sich ins Quartier.
Die mit Holz verkleidete Fassade wirkt im Verhältnis von offenen zu geschlossenen Fassadenflächen etwas spannungslos, die Fensterformate sind gleichförmig über die Außenwandfläche verteilt.
Balkone vor den Gemeinschaftsbereichen an Ost- und Westfassade werden angeboten, jedoch wäre in diesen Bereich ein größerer Verglasungsanteil naheliegend und für die Fassade belebend. Der Fensterflächenanteil ist insgesamt sehr gering.
Die Verfasser setzen sich auch mit der Gestaltung der Fassade auf der Innenseite auseinander und bieten Fensterelemente mit integrierten Sitzbänken und schmaleren Lüftungsflügeln mit Absturzsicherung aus Glas an, was ausdrücklich gewürdigt wird.
Nicht eingegangen wurde jedoch auf Störungen der Privatheit durch unerwünschte Einblicke in die Zimmer in der schmalen Fuge zwischen Wohn- und Verwaltungsbereich.
Konstruktiv inkonsequent wirkt die gezeigte Konstruktion der Fassade mit zwischen massive Brüstung und Deckenrand gesetzten, bandartigen vorgefertigten Holzelementen, die auch im Fugenbild der Holzverkleidung nicht gezeigt werden. Vielmehr wird die Holzverkleidung aus senkrechten Lärchenbrettern tapetenartig über die Fassade gezogen.