Dienstwohnungen Carinagasse in Feldkirch (AT)

Der Entwurf sieht 5 freistehende Baukörper vor, die auf das Orthogonal-System
des Krankenhauses ausgerichtet sind und in relativ gleichmäßiger Verteilung das Grundstück besetzen. Sie sind -je nach Lage differenziert entwickelt. Den Auftakt bildet ein Haus mit turmartiger Silhouette, das gemeinsam mit dem nahen Hochhaus des Bestandes eine ‚Pforte‘ bildet. Auch die bauliche Strukturierung dieses Neubaus bezieht sich auf den markanten Altbau. 2 weitere Gebäude an der Straße sind ebenfalls höher und werden über Plätze erschlossen. Diese Maßnahme ist stadträumlich plausibel, insbesondere der Platz gegenüber dem Spital-Haupteingang ist überzeugend gefasst und proportioniert. 2 etwas breitgelagerte, flachere Atrium-Häuser befinden sich dahinter im grünen Hang,- eine Variante, die aufgrund ihrer Typologie und ihrer rücksichtsvollen Präsenz sehr positiv gesehen wird. Durch die lockere Aufteilung und Positionierung ergibt sich ein gut gestaltbarer Freiraum, der das Wohnen bereichert und auch im Hinblick auf die Nachbarschaft Qualitäten entwickelt. Gleiches gilt für die subtile Höhenentwicklung des Projekts (4 - 6 Geschosse). Die Grundrisse sind durchwegs klar strukturiert. Die Fassaden sind gut gestaltet und der Aufgabe angemessen. Insgesamt ein sehr kluger, zurückhaltender Entwurf, der einfühlsam die Weiterentwicklung des charakteristischen Bestandes betreibt. Etwas kritisch gesehen wird der Versuch durch formale Bezüge
Kohärenz zu entwickeln. Zu kräftig erscheint der Bestand im Verhältnis zum
Neubau, als dass diese Strategie vollends überzeugen kann. Trotz all der vielen Positiva erscheint das Ergebnis dann doch etwas einsilbig.