Neubauten am Baakenhafen in der HafenCity Hamburg

Die Arbeit nutzt die Stilelemente der klassischen Moderne für die Gliederung des Baukörpers und der Fassade. Über dem zweigeschossigen Sockel, der mit Aluminium-Elementen verkleidet ist, werden auf dünnen Stützen aus Beton die sechs Wohngeschosse aufgesetzt und durch Wandscheiben mit Fenstern sowie offenen verglasten Bereichen mit vorgesetzten Balkonen, die mit offenen und geschlossenen Brüstungen gestaltet sind, asymmetrisch gegliedert. Diese Bauteile sind in weißem Glattputz, weißem Beton und weißen Stahlteilen ausgeführt. Auf dem Dach sind die Gemeinschaftsanlagen in einem Pavillon untergebracht, der den Abschluss des Hauses bildet. Das Gebäude wirkt insgesamt ruhig und auf sich bezogen und kann damit im Zusammenwirken mit den anliegenden Baufeldern einen angemessenen Mittelpunkt bilden. Die jeweils zwei Wohnungen in allen Geschossen sind um einen zentralen Treppenhauskern angeordnet. Die Grundrisse funktionieren gut und sind klar strukturiert. Der asymmetrisch angeordnete Eingang am kleinen Quartiersplatz ist durch bauliche Elemente gut markiert. Die innere Erschließung der Wohnungen, die die aufgereihten Zimmer erschließt, läuft entlang des Erschließungskerns. Diese Flure haben an beiden Enden jeweils Blick auf die Balkone, was eine angenehme Qualität erzeugt. Es wird allerdings auch bemerkt, dass die Komposition der Fassade an der Süd-Ost-Ecke aufgrund einer hier geschlossenen Wandfläche die Chance für eine Südbelichtung eines Raums behindert. Die Arbeit schlägt vielfältige, taktile und visuelle Details zur Aufgabe einer angemessenen Inklusion vor, was positiv hervorgehoben wird. Insgesamt stellt das Preisgericht fest, dass die Arbeit ein verfolgenswerter Beitrag für die Aufgabe ist. Allerdings wird auch kontrovers angemerkt, dass das Gebäude nicht unbedingt die spezielle Situation in diesem Teil der HafenCity reflektiert, sondern einen bestimmten Stil, der überall angesiedelt sein könnte, repräsentiert.