Bebauung Lazarettgasse in Graz (AT)

Der Projektverfasser schlägt entlang der Lazarettgasse eine Blockrandbebauung vor. Die Hofbebauung umschließt ein großzügiges Atrium mit Laubengangerschließungen die bis in die Obergeschosse reichen. Ein hohes Augenmerk wurde auf die städtebauliche, architektonische und grünraumplanerische Ausgestaltung der Fassade entlang der Lazarettgasse gelegt. Über einer skulptural ausformulierten Erdgeschosszone mit klar ablesbarer Adressbildung „schweben“ 5 Obergeschosse. Ab dem 1.OG springt die Mauerlochfassade mit Loggien und raumhohen Verglasungen gegenüber der Baufluchtlinie auf einer Länge von 37 Metern um 4 Meter zurück. Es entsteht eine baumbepflanzte Terrasse im 1.OG, die durch ihren städtebaulichen und ökologischen Ansatz besticht. Die Baumreihe attraktiviert nicht nur den Ausblick aus den Wohnungen, sondern den gesamten Straßenraum. Geschlossene 5-geschossige Seitenrisalite bilden im Zusammenhang mit den Pflanztrögen und Bäumen eine architektonische Geste ab die den Straßenraum signifikant aufwertet und ein Alleinstellungsmerkmal darstellt. Die Wohnungsgrundrisse sind gut belichtet und proportioniert. Die Hoffassade kann qualitativ nicht im vorgenannten Ausmaß überzeugen und lässt die an der Straßenseite vorhandene Differenziertheit vermissen. Alle genannten Qualitäten des Projektes gehen zu Lasten der geforderten Ökonomie. Das Projekt folgt straßenseitig der Blockrandstruktur und bildet hofseitig einen abgerückten zweiten Baukörper ab, der durch Verbindungsbrücken mit den Laubengängen des straßenseitigen Baukörpers verbunden ist. Das Projekt nutzt hofseitig die maximal zulässige Kubatur nicht zur Gänze aus, was sich belichtungsmäßig nachteilig auf das Atrium auswirkt. Kritisch gesehen werden auch die die schwarze Fassadengestaltung beim Kindergarten, eine zweigeschoßige Tiefgarage und die beiden großzügig angelegten Stiegenhäuser, sowie der hohe Anteil an versiegelten Flächen im Innenhof. Positiv hervorzuheben sind die großzügige, allgemein nutzbare Dachterrasse und die funktional gut nutzbare Zugangssituation beim Kindergarten.