Wohnbebauung Areal „Kranebitter Hof“ in Innsbruck (AT)

In einer pluralistischen Gesellschaft weiß nicht jeder wie der andere wohnt oder wohnen will. Genauso wie eine Gesellschaft sich nicht homogen entfaltet wird hier in der Wahl der Wohntypologie und städtebaulichen Ordnung bewusst die Kongruenz verlassen, ohne die Idee einer Identität stiftenden Siedlung aufzugeben. Die atmosphärische Aufladung der zwei bis dreigeschossigen Baukörper ergibt sich aus der geschickten Auseinandersetzung mit der Topografie und der damit verbundenen Durchlässigkeit. Die fußläufige Erschließung dieses Quartiers aus nördlich und südlicher Richtung schafft Übersichtlichkeit und ermöglicht eine gute Orientierung. Die vier länglichen, leicht ausgedrehten und dem Geländeverlauf folgenden Baukörper etablieren einen verkehrsfreien Außenraum von hoher Aufenthaltsqualität. Die Verteilung der Erschließungen der Wohnungen über das gesamte Areal und die die angebotene Varianz in Form und Inhalt schaffen eine eindeutige Adressbildung und lassen hohe kommunikative Interaktionen erwarten. Die architektonische Haltung ist konsequent angenehm in ihrer Variabilität dargestellt. Den Ansatz die “Vorstadt” mit der Idee der Gartenstadt neu zu beginnen, steht uneinholbar die Pragmatik der gestellten Aufgabe gegenüber. So ist die Anzahl der Pkw Einstellplätze und die Größe der Tiefgarage zu gering, die Einfahrt und Lage wie geplant nicht möglich und die dreigeschossige Gewerbefläche ist in dieser Form nicht umsetzbar und entspricht nicht den Vorgaben der Ausschreibung. Die Zuordnungen der Räume der Untergeschosse sind wirtschaftlich aufwendig und funktional fragmentarisch dargestellt. Die Summe dieser fehlenden Nachweise und weiterer auch kleiner Ungenauigkeiten müsste in einer Überarbeitung nachgewiesen werden, die in der konsensualen Betrachtung mit allen anderen Teilnehmern nicht gewährt werden kann.