Wohnbebauung Winklinger Straße der Gartenbauersiedlung in Steyr (AT)

Der Entwurf baut auf den wesentlichen Kriterien und Qualitäten der Gartensiedlung auf. Diese wird städtebaulich weiterentwickelt und architektonisch neu formuliert. Die auf beiden Seiten der Winklinger Straße relativ einheitliche städtebauliche Intervention wirkt eigenständig und gleichzeitig bestandsintegrierend für die Nachbarschaft. Mit subtilen Unterschieden in der Formulierung der Typologie und der Differenzierung der Höhenentwicklung wird eine volumetrische und plastische Vielfalt erreicht, ohne auf die Wirtschaftlichkeit zu verzichten. Im Baufeld 1 reagiert das Projekt in innovativer Form auf den gegebenen Bebauungsplan und schafft trotz der vorgesehenen stringenten Randbebauung, einen visuelle Lockerheit und eine große Durchlässigkeit. Die Dimension der vorgeschlagenen Baumassen nimmt die Körnung der umgebenden Gebäude im Kontext auf. Die adäquate Verteilung in Bezug auf die bestehenden Bauten und die Artikulierung zwischen Privatgärten und gemeinsamer Freiräume/Spielflächen zeichnen das Projekt aus. Die Einbettung in die bestehende Siedlungsstruktur wirkt überzeugend und selbstverständlich. Die Mischung der Reihen- und Doppelhäuser in gut proportionierter Form erfüllt die Aufgabenstellung ausgezeichnet. Die beiden Haupt-Typologien lassen in den Grundrissen und Raumkonfigurationen unterschiedliche Qualitäten erahnen. Die gute natürliche Belichtung der Wohnungseinheiten ist hervorzuheben. Ein gut gesetzter 3-geschossiger Baukörper, entlang der nordwestlichen Grundstücksgrenze des Baufeldes 2, schafft einen großzügigen Freiraum zum Bestand mit öffentlichem Mehrwert. Dieser bildet die neue Mitte zwischen der bestehenden Bebauung und der Siedlungserweiterung. Nördlich des Grundstücks bieten die zwischen den Reihenhäusern angeordneten und gut proportionierten Freiräume zusammen mit der Fußgängerpromenade Treffpunkte und Aufenthaltsqualitäten für unterschiedlichste NutzerInnen, die einen positiven Einfluss auf das soziale Gefüge in der Nachbarschaft erwarten lassen. Die Wohnungsgrundrisse des 3-Spänners lassen Flexibilität und Wohnqualitäten vermissen. Das Konzept der Verkehrs- und Fußgänger Erschließung, Tiefgarageneinfahrt und Besucherparkplätze, auf beiden Baufeldern, schafft verkehrsberuhigte Zonen. Das Projekt wird städtebaulich mit großer Mehrheit gewürdigt und erfüllt die Intentionen des Wettbewerbs für eine ländliche Siedlungsbauweise hervorragend. Empfehlungen des Preisgerichts für die weitere Bearbeitung: - Die Grundrisse des Geschosswohnbaus im Baufeld 2 sind in Abstimmung mit dem Auftraggeber zu adaptieren. - Weiters sind die punktuellen Dachgeschoss-Aufbauten in der Reihenhausanlage im Baufeld 1 hinsichtlich ihres Erscheinungsbildes zu überarbeiten.