Wohnbebauung Winklinger Straße der Gartenbauersiedlung in Steyr (AT)

Baufeld 1: Das Projekt leitet sich nach Angabe des Planers von der Arbeitersiedlung Eysnfeld aus Steyr aus dem 19 Jh. ab. Dies findet im vorliegenden Projekt insofern Niederschlag, als die Hälfte der Wohneinheiten der zentralen Bereiche des Baufeldes östliche bzw. sogar reine Nordostlagen aufweisen. Die Hofanlage ist vom Verkehr nicht aufgeschlossen, sondern ausschließlich mit Wegen durchzogen, allerdings wird sie zum Großteil durch die Tiefgarage unterbaut, sodass intensive Bepflanzung in geeignetem Ausmaß auszuschließen ist. Der inmitten der Hofanlage geplante „versunkene Garten“ stellt ein innovatives Element dar. Die Grundrissausbildung der verbleibenden Reihen- und Doppelhäuser im südlichen Baufeld überzeugen aufgrund durchgesteckter Hauptwohnräume. Baufeld 2: Die Position eines überdeckten Vierkanters an der Winklinger Straße versteht sich gleichsam als 3-geschossiger Markpunkt mit Torwirkung zur angrenzenden Reihenhausbebauung, überzeugt jedoch in seiner Ausformulierung nicht. Hervorzuheben ist die Aufschließungsführung der gesamten Anlage durch inhomogene Baukörperstellungen und Hauseinheiten, die allesamt nebeneinander giebelständig angeordnet sind. Offensichtlich soll dadurch der Eindruck eines historischen Dorfkerns erwirkt werden. Dahingehend wird auch in der Metapher „Wieserfeldplatz“ Bezug genommen. Im Widerspruch dazu stehen allerdings die den Hauseinheiten vorgelagerten Patio-Elemente, die sowohl eine gewisse Abriegelung zum Straßenraum darstellen, aber auch die ländliche Siedlungsbauweise konterkarieren.