modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Offener Wettbewerb | 07/2022

Experimenteller Wohnungsneubau Altdorferstraße in Regensburg

Anerkennung

Dipl.-Ing. Univ. Markus Reher Architekt

Architektur

Dipl.-Ing. Heiner Wortmann

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit 1104 bietet zwei im Grundriss fast gleiche Baukörper an. Der nördlich gelegene mit 8, der andere mit 5 Geschossen. Die Lage der neuen Gebäude befindet sich am Standort der bestehenden / ehemaligen Bebauung, wodurch möglichst viele der vorhandenen Großbäume erhalten werden können. In der Diskussion hebt das Preisgericht die architektonisch elegante Darstellung der Baukörper hervor. Position, Größe und Gestaltung der beiden Baukörper bringen das Wohnquartier zu einem schlüssigen Abschluss.

Die Tiefgarage unter dem nördlichen Baukörper mit ca. 50% der erforderlichen Stellplätze ragt über den Umgriff des Gebäudes hinaus und vergrößert die Versiegelung der Freiflächen, obgleich sich hier auch die vorgelagerte Erschließungszone der Gebäudezugänge befindet. Insgesamt wird der hohe Versiegelungsgrad auf der östlichen gelegenen Erschließungsseite kritisch gesehen. Die Wirtschaftlichkeit der Tiefgarage wird aufgrund der geringen Größe in Frage gestellt. Die übrigen Stellplätze sind in vertretbarem Maß oberirdisch entlang des Altheimerwegs angeordnet.

Die Erdgeschosse der Baukörper sind barrierefrei organisiert und enthalten Gemeinschaftsraum und Fahrradabstellplätze sowie Wohnnutzung. Die ebenerdige Lage der Wohnungen wird kritisch gesehen. Die Lage und Organisation der Gemeinschaftsflächen und Fahrradstellplätze sind gut gelöst.

Die Regelgeschosse mit innenliegendem Treppenhaus bieten unterschiedliche Wohnungstypen pro Geschoss für den geforderten Wohnungsmix und tragen zur lebendigen Nachbarschaft bei. Die Wohnungen sind typologisch gestapelt und lassen eine wirtschaftliche Bauweise zu.

Die 57 Wohnungen orientieren sich einseitig nach West und Ost. Die Grundrisse zeichnen sich durch eine gute Organisation und geringe Verkehrsflächen in der Wohnung aus. Die Grundrisse sind nach erstem Eindruck weitgehend barrierefrei. Die vorgeschlagene Holz-Hybrid-Bauweise ermöglicht trotz der formalen Strenge der Fassadengestaltung eine freie Organisation der Grundrisse. Die Arbeit hat ein wirtschaftliches Ausbauverhältnis. Die Freibereiche der Wohnungen sind als eingezogene Loggien organisiert und versprechen in Größe und Lage hohe Aufenthaltsqualität.

Die Dachflächen sind begrünt, mit PV-Modulen versehen und nicht notwendigerweise für die Bewohnerschaft zugänglich.

Die Gestaltung der Fassaden mit durchlaufenden Fensterbändern verspricht eine gute Belichtung und bieten allen Wohnungen Ausblick und Bezug zum Grünraum. Im Hinblick auf den sommerlichen Wärmeschutz wird die Fassade mit ihrem hohen Verglasungsanteil kritisch gesehen. Der außenliegende textile Sonnenschutz ist hinsichtlich seiner Wirksamkeit für den sommerlichen Wärmeschutz und im Hinblick auf seinen baulichen Aufwand und Unterhalt zu prüfen.

Die Freiflächen der Wohnanlage sind großzügig mit vielfältigem Angebot an Nutzungsmöglichkeiten und für den Umgang mit Wasser gestaltet. Der Baumschutz ist zu berücksichtigen.

Im Hinblick auf Klimaanpassung ist der Entwurf zu überprüfen, insbesondere im Hinblick auf die klimatischen Bedingungen innerhalb der Wohnungen bei steigenden Temperaturen.