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Einladungswettbewerb | 06/2022

Neubau Wohnanlage Schendlingerstraße 33 in Bregenz (AT)

1. Preis

Preisgeld: 8.000

Baumschlager Hutter Partners

Architektur

Erläuterungstext

Das vorliegende Projekt entwickelt als Reaktion auf die örtlichen Rahmenbedingungen eine klare und prägnante Haltung. Ein wichtiger Teil der Strategie ist der Erhalt des identitätsstiftenden Gebäudes an der Schendlingerstraße, dessen Präsenz im Straßenraum erhalten bleibt. Zwei Gebäude, die jeweils spezifisch auf den örtlichen Kontext reagieren, definieren im Weiteren die bauliche Entwicklung in südwestliche Richtung.
Ein C-förmiger Baukörper definiert einen Hof um das Bestandsgebäude, gefolgt von einem Z-förmigen Gebäude, welches auf die anschließenden Bauten im Süden und Westen reagiert.
Die neuen Baumassen reagieren auch in ihrer Massstäblichkeit auf die Umgebung. Eine durchgängige Gebäudetiefe und bewusst gewählte Rücksprünge sorgen für eine Gliederung der Baukörper und schaffen differenzierte Zwischenräume mit guter Besonnung zwischen den Gebäuden.

Beurteilung durch das Preisgericht

Im Wesentlichen erhält das Projekt das bestehende Bauernhaus und entwickelt im südwestseitigen Aussenraum dahinter einen grob U- förmigen Hofraum, der durch das mit öffentlichen Nutzungen neubelebte alte Haus von der Straße abgeschirmt wird und so einen ruhigen Quartiersplatz entstehen lässt. Dieser Hof ist nicht unterbaut und garantiert dadurch die Möglichkeit, Großbäume zu pflanzen, die nach einiger Zeit den Charakter dieses Ortes stark prägen werden. Mit diesem Hofraum beginnt eine Quartiersstruktur, die in der Grundstückstiefe der ersten Bauphase eine Abfolge jeweils einseitig offener Wohnhöfe konzipiert, die entweder mit der ähnlich strukturierten zweiten Bauphase im Norden oder mit den Bestandsbauten südlich und westlich des Bauplatzes klare räumliche Beziehungen erzeugen. 
Die unterschiedlichen Höhen und die lockere, nicht „festgezurrte“ Ausformulierung der Baukörper lässt eine angemessene, weder auf Einzigartigkeit noch Beliebigkeit abgezielte Lösung entstehen, die auch in der Weiterbearbeitung Varianten in Teilbereichen erlaubt, wobei die Lage des Hochpunkts und eine eventuelle bereichernde interne Verbindung der Hofräume diskutiert wird. Die Fassadengestaltung in Holz entspricht den baukörperlichen Setzungen. Sie könnte vielleicht leichte Variationen aufweisen und eher nicht durch Silberwood zu sehr sterilisiert werden. Die Lage der Tiefgarageneinfahrt sollte in den Süden, direkt von der Schendlingerstraße erschlossen, angeordnet werden, um keinen Verkehr in die Tiefe des Grundstücks zu ziehen. Stattdessen wird vorgeschlagen, zwischen den zwei Bauphasen eine gemeinsame Zone für die Zufahrt von Einsatzfahrzeugen, Anlieferung udgl. bereichert durch Großbaumpflanzungen vorzusehen. Jedenfalls kann das Projekt auch ohne Realisierung des zweiten Bauabschnitts gut bestehen. 
Zusammenfassung zur Weiterbearbeitung: 
- der zweite Bauabschnitt sollte von der Stadtgemeinde Bregenz unbedingt in einen Masterplan gegossen werden, der auch Gestaltungsrichtlinien für Fassaden und Bepflanzungen festlegen sollte, um ein Quartier mit einem homogenen, durchaus differenzierten Charakter entstehen zu lassen. 
Überarbeitungsempfehlungen: Außenräume: Entwicklung einer Außenraumfolge Nordost-Südwestrichtung mit guter Wegführung und interessanten Raumabschnitten. 
Großbäume: Weiterführung der Baumstruktur auch im Bereich der Tiefgaragen. 
Bauvolumen/ Struktur: Alternative zum Hochpunkt durch differenzierte Höhenstaffelung. 
Tiefgarage: Anbindung südseitig mit öffentlichem Aussenraum. 
Fassaden: subtil differenzierte und poesievolle Gestaltung auf Basis der Grundtypologie. 
Räumliche Beziehungen: Steigerung der vorhandenen ortsräumlichen Beziehungen im Sinne eines stimmigen Quartiers Schendlingen.