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Beschränkt offener, anonymer, einstufiger Realisierungswettbewerb mit integriertem städtebaulichem Ideenteil und vorgeschaltetem Bewerbungsverfahren | 07/2006

Wohnen am Schloss

Modell

Modell

1. Preis

dieckmann satzinger architekten

Architektur

b . a . l . i - büro für architektur und landschaft international

Architektur

Erläuterungstext

Städtebau

Beide Projektgebiete befinden sich in einer der prominentesten Lagen der Stadt Meiningen. Sie liegen am nördlichen Rand der Innenstadt, unmittelbar gegenüber dem barocken Stadtschloss von Meiningen.
Der Entwurf zielt mit der Setzung der Baukörper auf einen respektvollen Umgang mit der historischen Situation, benutzt in seiner Umsetzung jedoch eine zeitgemäße, moderne Formensprache. Er setzt dem dominierenden Meininger Stadtschloss eine klare Struktur gegenüber. Der momentan aufgelöste und undefinierte nördliche Innenstadtrand der Stadt Meiningen wird zu einer Blockrandbebauung ergänzt und bildet eine eindeutig definierte Kante als Pendant zu Schloss und Park.
Durch die herausgedrehte Stellung des Schlosses, löst es sich deutlich vom restlichen Stadtkörper der Innenstadt Meiningens. Der durch die neue Kante begrenzte Zwischenraum zwischen Stadt und Schloss wird als Folge offener, befestigter Stadtplätze gestaltet. Sie dienen als Bindeglied zwischen Stadt, Schloss und Park. Ein einheitlicher Bodenbelag bindet beide Seiten zusammen und wird durch einzelne Bäume und Stadtmöblierungen, die die Stadtkante und ihre vorgelagerten Freiräumen mit den unmittelbaren Schlossumrissen verknüpfen, gegliedert. In ihrer Kubatur ordnet sich die neue Bebauung dem barocken Stadtschloss unter.

Ernestiner Straße 2, Realisierungsteil

Das Grundstück Ernestiner Straße 2 zeichnet sich durch seine besondere Lage direkt in der Achse des Schlosses aus. Zusammen mit dem vorgelagerten Platz bildet das neu eingefügte, Z-förmige Ensemble das Gegenüber zum Haupteingang des Schlosses. Hier befindet sich im Erdgeschoss der Eingang zur Touristeninformation.
Die Kubatur des neuen Gebäudes entwickelt sich aus dem Anschluss an das Bestandsgebäude Ernestiner Straße 2. Im Erdgeschoss springt der Bau aus der Straßenflucht zurück und stellt den Kopf des Bestandsgebäudes , in dem sich die Gaststätte befindet, frei. Aus dem Inneren der Gaststätte besteht nun auch ein direkter Blickkontakt zum Meininger Schloss.
Der zweigeschossige Gebäudeteil bindet den Neubau an den Altbau. An der Verbindungsstelle liegt der Eingang zu den Wohnungen in den Obergeschossen, die über ein gemeinsames Treppenhaus im Neubau erschlossen werden. Eine weitere Treppe im südlichen Teil des Altbaus erschließt die Wohnungen im Dachgeschoss des Altbaus. Diese werden auf Grund ihrer schwierigen Bestandssituation nicht als altengerechte Wohnungen ausgebaut, sondern als offene Loftwohnungen mit eingestellten Küchen und Badzonen.
Alle anderen Wohnungen im 1.OG des Altbaus und im 1.+ 2. OG des Neubaus sind altengerecht erschlossen und eingerichtet.
Die Erschließung bildet ein hofseitiger Laubengang, der wetterdicht geschlossen werden kann. Er bildet vor jeder Wohnung eine Eingangsnische, die auch als Freisitz genutzt werden kann. Die Erschließungszone wird somit zum Kommunikationsbereich.
Alle Wohnung des Neubaus sind als 1-Raum-Wohnungen konzipiert, die durch Einbauschränke in zwei Zonen geteilt werden, ein geschützter Rückzugsbereich und eine offene Wohnzone. Dem geschützten Schlafbereich ist eine Loggia vorgelagert.
Die Wohnungen orientieren sich mit Blick auf das Meininger Stadtschloss und erlauben den Bewohnern das Treiben auf dem Schlossplatz tagtäglich zu beobachten. Hier wird „Wohnen am Schloss“ wörtlich genommen.
Durch die Z-förmige Bebauung am nördlichen Blockrand bildet sich im Blockinneren ein klar umgrenzter Hofraum, der durch das T-Gebäude an der Ernestiner Straße 4 in drei Zonen unterteilt wird. Diese werden mit drei Inseln besetzt, die sich modular aus Grünfeldern, Spielfeldern und Parkbuchten zusammensetzten und jeweils mit einer L-förmigen Sitzbank umgeben werden. Hier können im geschützten Hofraum Kinder spielen oder alte Menschen auf den Bänken in der Sonne sitzen. Die einheitliche Pflasterung bindet die drei Hofnischen zu einem Blockinneren zusammen.
Der östlich an den Pavillon Schlossplatz 4 angrenzende eingeschossige Verbindungsbau ist Garage und Fahrradstellplatz für die westlich angrenzende Hofbebauung. Erschlossen wird der Hof über die beiden bestehenden Durchfahrten zur Ernestiner Straße und zur Schlossgasse.

Burggasse, Ideenteil

Die dreigeschossigen Baukörper bleiben in ihrer Höhe unter der Traufhöhe des Schlosses.
Gegliedert wird der neue Blockrand durch unterschiedliche Parzellengrößen, die sich aus der unmittelbaren Umgebung und der historischen Parzellierung ableiten.
Die Parzellierung in der Burggasse führt die dort vorhanden kleinteiligen Strukturen weiter. Es entstehen drei neue Stadthäuser mit Hausgarten. Diese nehmen einfamiliengerechtes Wohnen mit einer möglichen Nutzungsunterlagerung von Parken und kleinen Läden oder Büros auf.
Die Volumen am Schlossplatz hingegen orientieren sich in ihrer Kubatur und Typologie an den großteiligeren Bauten des Marstalls und des ehemaligen Gymnasiums, die ein direktes Gegenüber zum Schloss bilden.
Der L-förmige Baukörper an der Ecke Schlossplatz/Burggasse nimmt in den Obergeschossen kleinteilige Single- oder Altenwohnungen auf und wird im Erdgeschoss mit öffentlichen Ladennutzungen ergänzt.
Der U-förmige Baukörper am Park ist für Altengrechtes Wohnen vorgesehen, wobei der nördliche Flügel am Schlossplatz im Erdgeschoss einen gemeinschaftlichen Nutzungsbereich vorsieht.
Modell

Modell

Lageplan

Lageplan

Lageplan

Lageplan

Grundriss EG

Grundriss EG

Grundriss EG

Grundriss EG

Perspektive Schlossplatz

Perspektive Schlossplatz

Perspektive Schlossplatz

Perspektive Schlossplatz

Querschnitt Neubau I Hof

Querschnitt Neubau I Hof

Querschnitt Neubau I Hof

Querschnitt Neubau I Hof

Ansicht Schlossplatz

Ansicht Schlossplatz

Ansicht Schlossplatz

Ansicht Schlossplatz