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Nichtoffener Wettbewerb | 01/2011

IQ - Innerstädtische Wohnquartiere

Gartenhof

Gartenhof

2. Preis

SMAQ Architektur und Stadt

Architektur

Erläuterungstext

STÄDTEBAU UND QUARTIER
Arrondieren und Transformieren

Die lose Blockrandtypologie des Kasernenviertels wird weitergestrickt und als Quadranten auf den Grundstückszuschnitt des Ideenteils übertragen. Langfristig soll die STÄDTEBAULICHE KOMPLEMENTIERUNG durch Fortführung des Straßenrasters durch Abriss der Garagen ermöglicht werden.

Die bestehende kindergerechte Qualität der grünen Innenhöfe wird transformiert in kleinteiligere gegeneinander leicht versetzte Hofhälften. Dadurch entstehen ÜBERSICHTLICHE HOFRÄUME, IDENTIFIZIERBARE STRASSENRÄUME und überschaubare Nachbarschaften.

Die neugebildeten Außenräume bilden “TRITTSTEINE” auf dem Weg vom Sportplatz zum Park. Sie bilden andererseits maßstäbliche Rücksprünge und damit ADRESSEN im Stadtraum. Das im Viertel bestehende Thema der Durchwegung der Höfe wird verstärkt und dadurch die ABGESTUFTE VERNETZUNG halböffentlicher und öffentlicher Räume unterstützt. Die unterschiedlichen Bewegungsradien verschiedener Altersgruppen gehen ineinander über.

Die neuen Höfe sind höhengestaffelt. Sie bestehen aus einer 5-geschoßigen L- Form und einer 3-gescho-igen L-Form. Dies führt zu einem abwechslungsreichen Gesicht des Viertels und begünstigt stadtklimatisch die Belüftung der Höfe.


FREIRAUM
Freiraumradien - privat bis öffentlich, jung bis alt

Das Angebot der Freiräume ist abgestuft und bietet eine familiengerechte Palette Außenräume geeignet für unterschiedliche Aktivitäten. Jede Wohnung hat ihr nach Südengerichtetes grüne Zimmer und einen “Vorgarten” Bereich an der Erschließung. Zusätzliche Mieterterrassen stehen auf dem Dach zur Verfügung. Der gemeinschaftliche Hof bietet eine von den Wohnungen einsehbare Spielfläche für Kleinkinder, aber auch Grillfeste können hier stattfinden. Von diesem Hof kommt man in den durchwegten Bereich mit Angeboten für bewegungsstärkeres Spielen und Toben. Dieser ist verknüpft mit dem Weg zum Sportplatz und quartierseigene Spielplatz.


TYPOLOGIEN

FLEXIBILITÄT
Das Wohnungsangebot entspricht den Bedürfnissen unterschiedlicher sozialer Gruppe, Haushaltstypen und Lebensphasen. Die offene Grundrisse und neutralen Räume können durch verschiedene Koppelungen und Zusammenschaltungen (Schiebetüren) uminterpretiert werden.


INNEN UND AUSSEN
Wohnen halb innen - halb aussen

Das “Haus im Grünen” wird übertragen auf die Etage:
Dabei wird vorrangig die JAHRES- UND TAGESZEITLICH ANGEPASSTE AUSDEHNUNG DES WOHNBEREICHS IN DEN AUSSENRAUM ermöglicht.
Dazu basieren die Wohnungstypologien auf Zweiseitigkeit. “DURCHWOHNEN” wird möglich. Bei gutem Wetter können die Gemeinschaftsräume der Wohnungen nach außen geöffnet werden. Bei schlechtem Wetter oder Hitze ist ein Rückzug in den Kern bei bleibenden Sichtbezug nach draußen möglich.

Die DIELEN-WOHNUNG ist als 2- oder 3- Zimmerwohnung konzipiert. Ihr zentraler Raum ist die Diele, ein offener durchgesteckter Raum mit 3 Zonen: dem Kern im Inneren, der Loggia zum Hof und dem “Vorgarten” - einer Sitznische am Laubengang. Das Innere kann über transparente Faltschiebetüren geöffnet werden: Der Außenraum wird Teil der Wohnung.

Die ZWEISEITEN-WOHNUNG ist als 4- oder 5- Zimmerwohnung konzipiert. Ein Raum öffnet sich zum “Vorgarten”, einem Pflanzkasten auf dem hofseitigen Laubengang bzw. ein Hochbeet auf der Hofebene. Auf der anderen Seite öffnet sich ein Raum zur Loggia. Beide Bereiche können über die Küche verbunden werden. Das Wohnungsleben kann zwischen (kühlerem)Hof und (sonnigem) Stadtraum stattfinden.

Kompakt! Diese Außen/Innenraumkonzeption führt zu einem kompakten Grundriss. Der Flur entfällt zugunsten der zu öffnenden Innenräume. Die kleinen Wohnungen werden großzügig.


NACHBARSCHAFT
Privatheit und Gemeinschaft

Nachbarschaftliche Beziehungen werden über unterschiedliche Kontaktpunkte gefördert. Die barrierefreien Laubengänge werden als kommunikativer Raum wiederinterpretiert. Dazu gehört vor der jeweiligen Wohnungstür der “Vorgarten” - eine Sitznische als Teil der Dielen - Wohnung bzw. ein Pflanzkasten als Teil der Zweiseiten - Wohnung. Der Aufenthalt vor der Wohnung ermöglicht vorbeikommende Nachbarn zu treffen. Die zentrale Erschließung mit Fahrstühlen ist großzügig und erlaubt ungezwungene zufällige Begegnungen und Schwellengespräche.
Am Hauseingang liegt der auf den Hof gerichtete vielfältig nutzbare Gemeinschaftraum für nachbarschaftliche Feste oder Familienfeiern, die mehr Platz brauchen als in der Wohnung zur Verfügung steht.


NACHHALTIGKEIT
Energie und Mikroklima - Nutzerfreundliche Räume

Das Energiekonzept basiert vorwiegend auf passiven Strategien und greift schon auf der städtebaulichen Ebene. Tiefe Grundrisse ermöglichen ein günstiges Verhältnis des Volumens zur Hülle, bzw. eine sehr kompakte energiesparende Bauweise. Zur Minimierung des Wärmeverlusts ist das Gebäude hochgedämmt. Solare Gewinne werden durch große nach Süden gerichtete Fensterflächen erzielt. Der Zuschnitt der Wohnung erlaubt der Wintersonne tief in die Wohnung zu dringen und sie zu erwärmen. Im Sommer wird ein angenehmes Raumklima durch Verschattung der Loggia und die Möglichkeit zur Querlüftung erzeugt.
Solarthermie liefert das Warmwasser für die Wohnanlage und unterstützt die Niedertemperaturheizanlage. Dafür wird die Fläche des höheren Gebäudeteils benötigt. Der niedrige bleibt frei für Nutzung und extensives Dachgrün mit guter Dämmfunktion. So kann der 40 KfW- Standard gestalterisch hochwertig erreicht werden.
Die mikroklimatische Funktion des Gründaches ist es Niederschlagswasser aufzunehmen und über Verdunstung zur Kühlung beizutragen. Auf der Tiefgarage ist der Erdaufbau höher, kleine Bäume können wachsen, sie haben die gleiche Funktion wie das Gründach und spenden Schatten. Im Stadtraum wird der Abfluss des Regenwassers durch Rückhaltebecken gedrosselt, diese bieten als erwünschter Nebeneffekt Spielmöglichkeiten für Kinder.

SMAQ – architecture urbanism research: Sabine Müller, Andreas Quednau, Daniel Fernandez Pascual, Robert Gorny, Anna Kostreva, Nicola Gnes
Lageplan städtebaulicher Ideenteil

Lageplan städtebaulicher Ideenteil

Prinzipien

Prinzipien

Grundrisse Realisierungsteil

Grundrisse Realisierungsteil

Ansichten und Schnitte

Ansichten und Schnitte

Wohnungsgrundrisse

Wohnungsgrundrisse