Quartiersentwicklung Am Sendelbach

Die Einfügung in den innerstädtischen Kontext wird spätestens mit der Ausformulierung der Baukörper konterkariert. Sie nehmen weder die Körnung noch die Sprache der benachbarten Baustrukturen auf. Die Höhe des angrenzenden Rotmain-Centers in einem Riegel entlang der Straße „Am Sendelbach“ aufzugreifen, eignet sich nicht dafür den Gesamtkomplex in den städtebaulichen Kontext zu integrieren. Die Ausbildung der Baukörper mit ihren Vor- und Rücksprüngen sowie die bewegten, skulpturalen Fassade wirken am innerstädtischen Standort fremd.

Die gewerbliche Nutzung an der Ecke Gerberplatz/Am Sendelbach liegt zwar an einer frequentierten Stelle. Doch die dort angebotene Freischankfläche in der Nähe der Straße ist wenig attraktiv.

Alle Wohnbereiche werden von den umliegenden Straßenräumen erschlossen. Die Balkone orientieren sich zum innenliegenden engen Grünraum: nach Süden vom nördlichen Baukörper, nach Norden vom südlichen Baukörper. Die Fahrradgarage im Erdgeschoss des nördlichen Baukörpers ist großzügig, liegt jedoch nicht besonders günstig da sie von den südlichen Wohnungen nur über Umwege zu erreichen ist. Sie verliert damit das Potential, Mobilitätsstation für den Gesamtkomplex zu werden. Die Tiefgarage ist ausreichend dimensioniert und bildet die Stellplatzanforderung sowie die erforderlichen Nebenflächen funktionell ab.

Die angebotenen Grünstreifen bei den Hauseingängen lassen eine grünplanerische Qualität vermissen und fungieren nur als Abstandsflächen. Dem innenliegenden Freiraum mangelt es – trotz großer Geste und solitärer Baumpflanzung – an Aufenthaltsqualität. Die Wegeführung durch den sehr schmalen, schattigen Innenhof entlang der privaten Freisitze erscheint konfliktreich und nicht besonders attraktiv.