Wohnbebauung Kirchner Kaserne Nord in Graz (AT)

Der Lebensmittelmarkt ist zu klein ausgefallen. Es wird gewürdigt, dass sich der östliche Baukörper über dem Nahversorger zur Kasernstraße hin mit der Stirnseite orientiert, wodurch keine Aufenthaltsräume dorthin ausgerichtet sind. Zu beachten ist jedoch, dass Schalleinwirkungen in der Abend- und Nachtzeit tief bis ins Grundstück vorhanden sind und daher die Gebäudestellung im Osten wenig "Schallschatten" erzeugt. Der Umgang mit den zwangsläufig erforderlichen Lärmschutzmaßnahmen würde zu einer Dichteerhöhung führen. Da ein kostenintensiver Dachgarten über dem Supermarkt vorgeschlagen wurde, wäre es angemessen, ihn auch von den Häusern aus barrierefrei zugänglich zu machen.

Die Wohnungsgrundrisse sind gut zugeschnittene, moderne und zeitgemäße Wohnungen mit guten Proportionen der Räume. Die Fahrradabstellplätze sind vor den Eingängen gelagert. Dies entspricht zwar den Anforderungen an einen Nahebezug, jedoch leidet dadurch die Attraktivität der Eingangssituation. Gegenüber den Vorgaben sind um rd. 65 Fahrradabstellplätze zu wenig geplant. Die Konfiguration der Tiefgarage ist gut gelungen. Die Positionierung des gesetzlich erforderlichen Kinderspielplatzes wird positiv vermerkt. Spielplätze sollten grundsätzlich in den Freibereichen des Bauplatzes und nicht auf Flachdächern positioniert sein. Die Vorplatzgestaltung hat wenig urbane Gestaltungselemente. Das Grundstück ist fast zur Gänze unterbaut, sodass kaum Baumpflanzungen im gewachsenen Boden möglich sind.