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Einladungswettbewerb | 07/2023

Entwicklung Areal Ziegelhöhe in Mühlacker (Gebäudeplanung)

Straßenansicht 1

Straßenansicht 1

Preis / Cluster C3/D3

SCHADEN|HAUSSER ARCHITEKTEN

Architektur

Erläuterungstext

CLUSTER D3 Geschoßwohnungsbau:
Der Geschoßwohnungsbau wird in einer modularen Struktur errichtet. Holzhybridbau aus Stahlbetonskelett mit Holzständerwänden aus vorgefertigten Fassadenelementen. Das vorgestellte thermisch getrennte Erschließungsregal (Stahlkontruktion mit eingelegten STB-Deckenplatten) dient der Erschließung der Wohnung und bildet gleichzeitig das Rankgerüst für die erdverbundene Bepflanzung. Die Bepflanzung schafft Privatheit zum Straßenraum.
Die Fassade wird so natürlich durch die Bepflanzung überformt. Mit den Jahreszeiten ändert sich das Erscheinungsbild für die Bewohner des Quartiers. Die Bepflanzung wirkt sich positiv auf das Microklima der Wohnanlage aus (Verschattung, Belüftung, Schallimmission und Heimat für Kleintiere und Insekten)
Das Gebäude wird über die beschriebene Konstruktion erschlossen, sie bildet den Laubengang.
Vor den Wohnungen des Laubengangs wird die Fassade zurückversetzt, dass „Private Entrees“ zu den jeweiligen Wohnungen entstehen. Diese sind durch Pflanztröge von der eigentlichen Erschließung getrennt und bieten Platz zum Verweilen. Zu den jeweiligen Zugängen werden Fenster orientiert, die so nicht direkt von der Erschließung eingesehen werden können. Im Bereich der Fenster zum Laubengang befinden sich Ausschnitte im Boden, die Licht, Luft und Pflanzen Durchlass gewähren und Distanz zur Erschließung schaffen.
Der Hauptkörper ist in Schotten konzipiert. Die mittlere Schotte enthält die Küche, Wohnen, Essen und dient als Vermittler zwischen den benachbarten Räumen. Durch diese Raumschichtung entstehen verschiedene Kopplungsmöglichkeiten der Wohnungsgrößen (1 bis 5 Zi. Whg.). Zimmer können dazu geschaltet werden. So kann eine hohe Mischung an Wohneinheiten entstehen, die je nach Bedarf der aktuellen Marktsituation angepasst werden kann.
Der mittelern Schotte ist eine Loggia vorgelagert, die auch von den angrenzenden Räumen zugänglich ist. Die Loggia kann bei Bedarf mit Schallschutzelementen versehen werden, so können 3 Räume über die Loggia natürlich belüftet und belichtet werden. Die Schallschutzanforderungen für das Gebiet werden so erfüllt.


CLUSTER C3+D3 Reihenhäuser:
Die L-förmigen Reihenhäuser (Atriumtyp) werden modulartig erstellt, es gibt ein Grundmodul, das durch eine Pergola ergänzt wird. Um unterschiedliche Gebäudegrößen realisieren zu können, ist das Grundmodul weiter ausbaubar. Es kann statt einer Pergola im EG durch ein weiters Zimmer ergänzt werden.
Das RG bildet ein weiteres Grundmodul. Für die größeren Gebäude kann darauf ein weiteres Element „Laterne“ für den Raumgewinn errichtet werden.
Das System setzt sich modular zusammen und kann so auf die Anforderungen des Marktes reagieren.
Die bisherige Planung sieht bei den Reihenhäusern keine Keller vor. Die Parkierung erfolgt in der TG, dort wurden Abstellräume für die Reihenhäuser integriert. Die Planung eines Kellers wäre optional möglich.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die städtebauliche Körnung und Proportion der Baukörper, sowie die Maßstäblichkeit der Gesamtvolumen über¬zeugen. Die Idee der modularen Anordnung der Baukörper wird erkannt und sorgt für die nötige Vielfalt der Wohnungstypenauswahl. Die Höhenabstaffelung der Ketten- bzw. Reihenhäuser ist vielfältig und erzeugt eine differenzierte, sich einfügende Silhouette in der Straßenansicht. Gerade der Übergang zum östlich gelegenen Ge¬schosswohnungsbau gelingt spielerisch. Die Reaktion auf den Pocketplatz mit dem Doppelhaus wird hinsichtlich der Ausformung des Vorgartens im Übergang zum Straßenraum kontrovers diskutiert.
Der quartiersinnere Mistweg wird attraktiv mit Aufenthaltsflächen bespielt und lässt zugleich wohlproportionierte private Gartenbereiche für die jeweiligen Haustypen zu.
In diesem Zusammenhang wird die Durchquerung des Geschosswohnungsbaus im Erdgeschoss als eine interessante Lösung angesehen, die den Geschosswohnungsbau an die quartiersinnere Mitte anbindet. In der Ausarbei¬tung ist darauf zu achten, dass die Durchquerungen nicht den Charakter eines reinen funktionalen Durchgangsraumes erhält.
Die Ausgestaltung der beiden Wohnwege erscheint rudimentär, jedoch ist die Durchwegung und Akzentuierung der beiden Plätze gelungen. Die Ausbildung der Vorzonen der Ketten- und Reihenhäuser scheint zum Straßenraum angemessen distanziert, inklusive einer ansprechend gestalteten Ausformung der Nebenanlagen (Fahrrad, Müll).
Insgesamt zeichnet die Arbeit durchgehend eine hohe Grundrissqualität aus. Die Reihenhäuser mit ihren offenen Grundrissstrukturen lassen eine räumliche Vielfalt zu, insbesondere in den oberen Geschossen. Das Prinzip des Durchwohnens im Bereich der Kettenhäuser sorgt für eine spürbare Durchlässigkeit in den Grünraum, welcher zwischen den Baukörpern als verschatteter Außenbereich überzeugt.
Der Geschosswohnungsbau im Osten des Gebiets (Laubengangtypus) ermöglicht eine angemessene Wohnungsdichte und sorgt für eine klare Ost-West Orientierung mit attraktiven Wohnugszuschnitten mit Blickbezug ins Grüne. Die außenliegende Erschließung als Kaltraum erscheint wirtschaftlich. Die Dachterrasse im Süden des Geschosswohnungsbaus wird als Aufwertung für den dichten Wohntypus angesehen.
Die Arbeit zeichnet sich durch eine durchgehend homogene sowie zurückhaltende Formensprache aus. Geschosshohe Öffnungsanteile und die Betonung horizontal gliedernder Fassadenelemente unterstützen den zurückhaltenden Gebietscharakter. Bei den modularen Aufbauten ist darauf zu achten, dass das ruhige Erscheinungsbild beibehalten wird.
Die Ausformung der Tiefgarage wird hinsichtlich Zufahrbarkeit im Einbahnverkehr und Anordnung der Stellplätze, sowie der Anordnung der Nebenräume sehr kritisch gesehen und sollte im weiteren Verfahren zwingend überarbeitet werden.
Das Prinzip des modularen Bauens stellt einen wertvollen Beitrag für nachhaltiges Bauen dar und lässt einen hohen Grad an Vorfertigung erwarten. Die vorliegende Arbeit liegt wirtschaftlich im mittleren Bereich. Insgesamt stellt die Arbeit einen wertvollen Beitrag zur Quartiersentwicklung im Cluster C3/ D3 dar und bietet die Option der Übertragbarkeit auf zusätzliche Cluster.
Strassenansicht 2

Strassenansicht 2

Grundriss EG

Grundriss EG

Schnitt

Schnitt

Erläuterungsskizze Geschosswohnungsbau

Erläuterungsskizze Geschosswohnungsbau

Perspektivische Darstellung

Perspektivische Darstellung

Lageplan

Lageplan