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Einladungswettbewerb | 11/2010

Städtebaulicher und landschaftsplanerischer Wettbewerb Hochäckerstraße München

1. Preis / Zur Realisierung empfohlen

LAUX ARCHITEKTEN GMBH

Architektur

ver.de Landschaftsarchitekten Stadtplaner Partnerschaftsgesellschaft mbB

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Das Areal an der Hochäckerstraße im Münchener Südosten ist aufgrund von Lage und Orientierung ideal geeignet für ein solarenergetisch optimiertes Stadtquartier. Die Organisation und Struktur der bestehenden Gärtnerei zeigt anschaulich, wie sich die Pflanzen und Rabatten optimal zur Sonne ausrichten. Auf dieser Ausrichtung baut der vorliegende Entwurf auf und überträgt sie in eine konsequente städtebauliche Bebauungsstruktur. Aufgelockert wird die solarenergetisch naturgemäß strenge städtebauliche Struktur durch die differenzierte Höhenstaffelung der Baukörper sowie durch räumliche Versätze in den einzelnen Quartieren. Im Zuge der bauabschnittsweisen Realisierung entsteht eine Abfolge von Quartiersparks, die sich zu einer großzügigen Parklandschaft ergänzen. Ergänzt werden die Quartiersparks durch ein feinmaschiges Netz von öffentlichen Grünverbindungen mit dezentral angeordneten Spiel- und Aufenthaltsbereichen.

Um einen Anteil des Wärme- oder Strombedarfes im Quartier klimaneutral aus regenerativen Energiequellen zu decken, schlagen wir die Nutzung von Biomasse als Energiequelle vor. Für die Energiegewinnung im Quartier verwertbar sind zum einen Schnittgut und Grünabfälle von den öffentlichen und privaten Räumen, zum anderen Energiepflanzen in den öffentlichen Grünflächen und in der Landmarke entlang der Autobahn. Bei der Gestaltung der öffentlichen Freiflächen greifen wir auf das forstwirtschaftliche Prinzip der Kurzumtriebspflanzung zurück. Gepflanzt werden schnellwüchsige und ausschlagfähige Baumarten sowie hochwüchsiges Schilf. Die Pflanzen werden als Stecklinge in Reihen angepflanzt und alle 3 bis 10 Jahre maschinell geerntet und gehäckselt (Schilf jährlich). Die im Boden verbleibenden Pflanzenreste haben die Fähigkeit zum Stockausschlag, und so erfolgt nach der Ernte ein erneuter Austrieb, ohne dass neu angepflanzt werden müsste. Die nach ökonomischen Prinzipien angelegten Baumhecken ergeben in der Freiraumgestaltung eine streifenförmige Struktur, die an die frühere Gärtnereinutzung erinnert und zugleich eine abwechslungsreiche Raumabfolge bildet. Mit den wechselnden Erntezyklen entsteht ein Wechsel von offenen und geschlossenen Räumen, unterschiedlichen Ein- und Ausblicken, Lichtungen und Wäldchen. Dauerhafte Vegetationsstrukturen wie Baumfelder und Baumreihen bilden ein klares räumliches Gerüst.

Allen Baukörpern sind großzügige private Freiflächen zugeordnet. Im Norden befinden sich Erschließungs- und Vorgartenzonen, im Süden liegen optimal belichtete und besonnte Freiflächen, die teils als abgeschirmte Privatgärten, teils als gemeinschaftliche Flächen mit Spiel- und Aufenthaltsbereichen gestaltet werden können. Schilfbewachsene lineare Versickerungsmulden auf den privaten Grundstücken schirmen die Südgärten gegenüber dem öffentlichen Raum ab.
Plan 1

Plan 1

Lageplan, Quelle: Landesamt für Vermessung und Geoinformation Bayern

Lageplan, Quelle: Landesamt für Vermessung und Geoinformation Bayern

Plan 2

Plan 2

Visualisierung Innenhof

Visualisierung Innenhof

Perspektive 1

Perspektive 1

Visualisierung Vogelflug

Visualisierung Vogelflug

Perspektive 2

Perspektive 2

Schema Energiewachstum

Schema Energiewachstum

Lageplan

Lageplan

Schwarzplan

Schwarzplan

Modellfoto

Modellfoto