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Nichtoffener Wettbewerb | 12/2011

Realisierungswettbewerb Postquartier in Ravensburg

3. Preis

3. Preis

3. Preis

Ackermann + Renner Architekten GmbH BDA

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Aus der städtebaulichen Idee der Verfasser, das Postgebäude mit einem homogen
gestalteten Baukörper einzurahmen, entsteht ein präzis geschnittenes rechteckiges
Quartier, in dem sich Alt und Neu in einen spannungsvollen Dialog begeben. Die
Entscheidung für ein ruhiges viergeschossiges Volumen überzeugt auf der ganzen
Linie. Die weiß pigmentierten Betonfertigteile und schmalen Fensteröffnungen
verbinden sich zu einer Textur, die dem historischen Gebäude die Bühne bereitet.
Um ein lebendiges Quartier zu ermöglichen, versuchen die Verfasser, die Ränder mit
Schaufenstern zu bespielen. Diese Absicht wird von der Jury bekräftigt und müsste in den Verhandlungen mit den zukünftigen Mietern des Supermarkts und der AOK
sichergestellt werden.
Die Verfasser stellen sich einen öffentlich zugänglichen Innenhof vor, der über
schmale Gassen beiderseits des Postgebäudes erreicht werden kann. Der Hof ist gut
geschnitten und verspricht mit Solitärbaum und Brunnen eine angenehme
Atmosphäre. Besonders überzeugt die Jury, wie dieser Brunnenhof als geradezu
selbstverständliche Erweiterung des Foyers im Erdgeschoss wie auch des
Mehrzweckraums im ersten Obergeschoss in Szene gesetzt wird. Diese inspirierte
Beziehung von Innen und Außen erzeugt eine hohe räumliche Qualität im Inneren
des Hauses, wird aber auch als Bereicherung des öffentlichen Raums
wahrgenommen.
Die Grundrisse der AOK und der Büroflächen sind logisch entwickelt; der
erforderliche Gestaltungsspielraum für die Nutzer bleibt gewahrt. Die Positionierung
der Treppenhäuser steht einer Drittverwendung der Mietflächen nicht entgegen. Der
Wunsch des Auslobers, den Mehrzweckraum unabhängig von den sonstigen
Nutzflächen zu erschließen, ist realisiert. Der leicht zurückgenommene Eingang an
der Nordseite reduziert mögliche Konflikte mit dem frequentierten Busbahnhof. Die
mit Blick auf die demographische Entwicklung unverzichtbare Barrierefreiheit des
Zugangs ist gewährt. Das Foyer stellt schlüssig und räumlich gut inszeniert die
Verbindung zum Kundenzentrum. Das Raumprogramm ist im Grundsatz erfüllt.
Kleinere Abweichungen wären im weiteren Planungsverfahren korrigierbar. Die
Entfluchtung der einzelnen Mietflächen ist nur eingeschränkt möglich.
Die Einfahrt in die Tiefgarage an der Georgstraße erfüllt die Kriterien der Auslobung.
Die Lage an der architektonisch sensiblen Nordostecke ist allerdings nicht ganz
optimal. Ob verkehrliche Konflikte mit dem motorisierten Individualverkehr und den
Linienbussen zu befürchten sind, wäre im weiteren Planverfahren zu prüfen.
Der von der Auslobung vorgegebene Kostenrahmen wird im vorgeschlagenen
Konzept überschritten. Optimierungsmöglichkeiten sind jedoch in Sicht.
Die Idee der Verfasser, das Ensemble aus einem präzis gesetzten Gegenüber von
historischem Postgebäude und einen durchgängig viergeschossigen Volumen
geradezu minimalistisch zu formulieren, führt zu einen starken Auftritt im Stadtraum
und zur gewünschten urbanen Atmosphäre.
3. Preis

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