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Einladungswettbewerb | 10/2011

Schwesternwohnheim in Wels, Österreich

Ansicht (Visual: Marc Lorenz)

Ansicht (Visual: Marc Lorenz)

2. Preis

Preisgeld: 3.000 EUR

kub a / Karl und Bremhorst Architekten

Architektur

Erläuterungstext

Von einem autofreien Vorplatz betritt man das neue Haus und das Mutter-Kindzentrum. An der Nordseite des Vorplatzes wird eine dichte Bepflanzung vorgesehen. Das Gebäude umfasst den Garten und bildet mit ihm eine Einheit.

Ein wesentliches Entwurfsziel ist es, die gewünschte Trennung zwischen Besucherbereich und dem konventartigem Schwesternbereich klar zu definieren ohne das Gebäude sichtbar in zwei Teile zu zerschneiden. Das Erdgeschoß beinhaltet neben Verwaltung, Cafe und Saal auch die Besucherzimmer und im Osten die Funktionsräume. Die Kapelle ist von der Eingangshalle aus ebenfalls gut erreichbar, liegt aber in einer „ruhigen Ecke“. Ein Ruhebereich vor der Kapelle öffnet sich zum begrünten Vorgarten.Von der Eingangshalle aus führt eine offene Treppe zur Kurzzeitpflege und zur Pforte im ersten Obergeschoss. Der Aufzug ist so geschaltet, dass „hausfremde“ Personen alleine nur ins erste Obergeschoß bis zur Pforte fahren können.

Im ersten Obergeschoss werden im ostseitigen Gebäudeflügel die Schwesternwohnungen mit eigenem Wohn- und Essbereich und durch die Pforte getrennt die Kurzzeitpflege eingeplant.
Im zweiten Obergeschoss befinden sich die Wohnungen für die Schwesternpflege. Die beiden Gruppen werden in der Mitte des Hauses über Gemeinschaftsräume miteinander verbunden. Das dritte und vierte Obergeschoss sind so geplant, dass sie später mit wenig Aufwand zu Pflegegeschossen umgebaut werden können. Die Mitte des Hauses ist transparent und flexibel.

Das Haus soll hell und licht durchflutet sein. Vom Wohn- und Essbereich in den Geschossen blickt man zur Herz-Jesu-Kirche. Eine große Loggia erweitert den Wohnraum. Die Gänge zu den Zimmern sind zum Garten hin großzügig verglast. Garten und Haus fließen ineinander, der Weg zum Zimmer ist ein attraktiver Aufenthaltsbereich. Es gibt keine Gänge die lediglich notwendige Erschließungsfläche sind. Auf diese Art wird das Haus besonders wohnlich und flächeneffizient.

Mitarbeit: DI Judith Lehner

Beurteilung durch das Preisgericht

Der U-förmige Grundriss ist grundsätzlich die richtige städtebauliche Antwort auf die örtliche Situation. Sie formt mit dem großzügigen Wandelgarten im Innenhof und dem Psychiatrie-Garten im Norden einen adäquaten Grünraum. Die einhüftige Erschließung der Zimmer wird positiv gesehen, wird jedoch mit einer 5-Geschoßigkeit und einer überhöhten Kubatur des gesamten Projektes und unverhältnismäßig hohem Fensterflächenanteil von fast 50% erkauft. Die Erdgeschoßzone ist funktionell und räumlich gut gelöst, in den Obergeschoßen wird in der Gemeinschafts- und Funktionszone im Mitteltrakt leider die Möglichkeit eines großzügig durchfließenden, zweiseitig belichteten Raumgefüges mit Blick in den Garten und auf die Herz-Jesu-Kirche durch untergeordnete Funktionen versperrt. Die hohe Qualität der Fassadengestaltung lässt auch bei einer Reduktion des Glasflächenanteils eine hochwertige architektonische Lösung erwarten.
Ansicht (Visual: Marc Lorenz)

Ansicht (Visual: Marc Lorenz)