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Einladungswettbewerb | 04/2012

Welfenstraße Wiesbaden – Entwicklung einer Wohnbebauung

3. Preis

Preisgeld: 5.000 EUR

Severain Architekten

Architektur

brogl + majal

Landschaftsarchitektur

PROF. KIND & PARTNER

Tragwerksplanung

HZB-Prüfgesellschaft mbH

Brandschutzplanung

Planungsgemeinschaft DUO

Energieplanung, TGA-Fachplanung

Erläuterungstext

Städtebauliches Konzept
Dieser Entwurf beansprucht keine Abweichungen von den Rahmenplan- und den Auslobungs-Vorgaben.
Das städtebauliche Konzept ist einfach:
Blockrandbebauung mit Öffnungen für die Durchwegungen und im „Carrée-Inneren“:
- 2 kleinere identische Dreibünder-Gebäude westlich (dem 1. Bauabschnitt zugeordnet) und
- 2 größere identische Gebäude mit je zwei Dreibünder-Elementen (dem 2. BA zugeordnet).
Für die Gebäude im Carrée-Inneren ist die Besonnung mit großzügigen Abständen zur Blockrandbebauung sichergestellt. Im 2. BA entsteht der halböffentliche Quartiersplatz entlang der Nord-Süd-Grünverbindung. Die Arrondierungsfläche des optionalen 3. Bauabschnittes setzt die vorgenannten Strukturen um eine weitere „Achse“ einfach nach Norden fort.

Architektur
Die Architektur ist wie das städtebauliche Konzept - bis auf die prominenten Blockrand-Ecken - einfach.
Dieser Entwurf zielt auf die direkte Ablesbarkeit der jeweiligen Nutzungen: Wohnen mit den zugehörigen Treppenhauseingängen, Post-Dienstleistungen und die Grünverbindungen mit ihrem halböffentlichen Platz. Die prominente Quartiersecke Wittelsbacher- / Welfenstraße, die als Start des Boulevards „nach außen gerichtet“ ist, wird durch eine wiedererkennbare, geschoßweise abwechselnd vortretende Blockrand-Kante der Wohngeschosse gebildet. Die repräsentative Gebäudevorzone Ecke Salier- / Welfenstraße generiert sich aus den gleichen architektursprachlichen Elementen, jedoch „nach innen gerichtet“. Der Blockrandbebauungsflügel des 1. Bauabschnittes an der Welfenstraße benötigt nur drei Obergeschosse plus Staffelgeschoß, um insgesamt die 250 Wohnungen zu erreichen. Weitere Wohnungen können errichtet werden, wenn der in der Auslobung vorgesehene Zusatz-Spielraum (plus ein Vollgeschoß an dieser Ecke und GFZ etwas > 1.3) umgesetzt wird, was jederzeit
möglich wäre, ohne Entwurfsmerkmale zu ändern.

Freiraumkonzept
Auch das Freiraumkonzept erfüllt die Rahmenplan- und Auslobungs-Vorgaben, ist einfach (wie die Architektur) und somit übersichtlich.
Die orthogonale Struktur ermöglicht eine sofortige Orientierung im „Carrée-Inneren“ und gewährleistet eine klare „Navigation“ auf Basis der direkten Parallel-Beziehungen zu den umgebenen Straßen.
Die weitläufigen und zusammenhängenden hellen Freiräume können multifunktional genutzt werden. Die Freiflächen sind in wohnungsbezogene private Bereiche mit linienförmigen Geschoßterrassen, die durch Heckenpflanzung zu den großzügigen Rasenflächen getrennt sind und einer halböffentlichen Nord-Süd-Grünverbindung mit dem Quartiersplatz gegliedert. Es entstehen vielfältige und in der Nutzung offene Räume, in denen die lichten schirmförmigen „Felsenbirnen“ als Sträucher ein spannungsvolles Wechselspiel schaffen. Die barrierefreie Erschließung des Quartiers für Fußgänger und Fahrradfahrer erfolgt über die Nord-Süd-Grünverbindung und einer untergeordneten Ost-West-Durchwegung, die für die Durchlüftung des Quartiers von großer Bedeutung sind. Sie dienen ebenso als Feuerwehr- und ELW-Zufahrten.
Als Erkennungsmerkmal der Nord-Süd-Grünverbindung ist die „Chinesische Wildbirne“ als wegbegleitender Baum verwendet, der durch flächige Pflanzenbänder im Hausnahbereich zusätzlich gegliedert wird. Hieraus entsteht ein spannungsvolles Wechselspiel von Konzentration und Weite.

Der zentrale Quartiersplatz mit dem integrierten Kinderspielplatz und angeschlossenen wassergebundenen Wegeflächen bildet das Zentrum der Achsen und kann als Veranstaltungsort dienen. Gestaltungsidee ist es, mit nur wenigen klaren raumbildenden Elementen für den Platz Akzente zu setzen. Die leicht ansteigende Rasenfläche wird räumlich von einer Sitzstufenreihe gefasst, die den räumlichen Abschluss des Platzes markiert. Unterschiedlich lange Sitzblöcke aus Betonelementen als verbindendes Gestaltungselement verbinden den Platz und die Grünverbindung. Fortgeführt werden diese Elemente auf dem Quartiersplatz in Form von geschnittenen Hecken aus Hainbuche. Unterstützt wird das großzügige und klare Erscheinungsbild des Quartierinneren durch die Verwendung von großformatigem Plasterbelag auf allen Wegen und Platzflächen. Die Freifläche im Kreuzungsbereich Salier-/ Welfenstraße wird durch großformatige Platten, einem Wasserspiel und Pflanzung hervorgehoben. Begrünte Müllstandorte und Fahrradabstellplätze mit Aufladestation für E-Bikes sind in Form abschließbarer Unterstände jeweils im Hausnahbereich vorgesehen.