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Award / Auszeichnung (nur für Studenten) | 10/2013

Wolfsburger Koller-Preis 2013

2020: INKUBATORwob

Anerkennung

Linda Lampe

Student*in Architektur

Hanna Teuwsen

Student*in Architektur

Erläuterungstext

2020:INKUBATORwob

///WOB2020: non-shrinking city!
Wolfsburg ist eine schrumpfende Stadt – trotz steigender Einwohnerzahlen. Sie schrumpft durch einen Dichteverlust in der Kernstadt und einer Bevölkerungszuwendung zu den Vororten – der „Donuteffekt“. Wie können wir dem entgegenwirken, der stagnierenden Stadt ein attraktives Image geben und gleichsam Pendlern einen Anreiz bieten, sich doch für den Wohnsitz Wolfsburg zu entscheiden? Ein kreativer Impuls im Zentrum der Stadt fehlt, von dem besonders die Porschestraße und das sanierungsbedürftige Handwerkerviertel profitieren würden und der dem Stadtzentrum ein lebendiges, junges Image verschaffen könnte – Ausstellungen, Freiraumgestaltung, Studios, Gastronomie. Es gilt einen städtischen Inkubator zu entwickeln, der die passende Umgebung für kreative Menschen liefert, die durch Initiativen beginnen die Kernstadt aufzuwerten und umzugestalten. Die Zielgruppe, die wir ansprechen, umfasst neben jungen Paaren, Familien und kreativen Studenten besonders Start-Up-Unternehmen aus verschiedensten Fachgebieten, die in Wolfsburg ein ideales Arbeits- und Wohnumfeld erhalten sollen, um der Stadt symbiotisch mit unkonventionellen Ideen zu einer Aufwertung zu verhelfen und neue Einwohner anzuziehen. WOB2020: Von der Arbeiterstadt zur kreativen Wiege und Landflucht statt Stadtflucht! Ein Hauptattraktor wird benötigt, der diese Zielgruppe anzieht.

///Hochschule für Transportation- und Industriedesign
Durch die direkte Beziehung zwischen Wolfsburg und dem Volkswagen-Konzern entsteht die Idee, dieses Potenzial zu nutzen und einen Attraktor zu implantieren, der für beide Parteien einen interessanten Mehrwert erzeugen kann – eine Hochschule für Transportation- und Industriedesign, die den kreativen Grundstein für das Quartier bilden soll. Durch die direkte Kooperation mit VW könnte sich eine solche Hochschule in Wolfsburg gegen die internationale Konkurrenz behaupten. Ebenso liefert die Forschung nach zukunftsweisenden alternativen Antriebsmethoden oder beispielhaft auch Car-Sharing-Systemen ideale Bedingungen, um eine spezialisierte Designfakultät zu gründen.

///Lage und städtebauliche Konzeption „Campus“
Den idealen Standort für die Hochschule in Verbindung mit einem Creative Quarter finden wir unweit der Porschestraße – das Kleingärtnergebiet Wellekamp, eingebettet von den historischen Handwerker- und Höfe-Vierteln. Das Hochschulgebäude, ein transparenter Sockelkörper, aus dem eine transluzente Topografie aus Metallgewebe- und Betonkuben erwächst, wird an die bestehende Bildungsstruktur an Schachtweg und Kleiststraße angebunden und erschließt die Idee eines „Campus“ aus dem zur Zeit im Bau befindlichen Laborgebäude der Fahrzeugtechnik und dieser Hochschule. Eine am Verbindungspunkt der Bildungsstrukturen situierte neue Mensa, sowie ein schlanker, eingeschossiger Werkstattriegel komplettieren das Campus-Ensemble und leiten Passanten in das Quartier.

///Creative Quarter
Eine Z-förmige Einbahnstraße für den beruhigten Autoverkehr mit Anbindung an die Tiefgaragen biegt an der Kleiststraße zwischen Bestand und Hochschule in das Gebiet ein und mündet in die bereits bestehende Zuwegung der Goethestraße. Sie teilt das Quartier in 5 Zonen, die das Bearbeitungsgebiet funktional gliedern: 01Hochschule, 02Sozial&Freizeit, 03Junges Wohnen, 04Studios&Shops, 05Ateliers&Handwerk. Fünf funktional separierte Gebiete, die innerhalb des Quartiers eigene Nachbarschaften und Platzsituationen erzeugen und in der Gesamtheit einen optimalen Nährboden für einen ausgewogen durchmischten, kommunikativen Stadtteil liefern. Die für Wolfsburg charakteristische Einbeziehung des Grünraums erfolgt durch verspringende Baumreihen, welche die fußläufig erschlossene Durchwegung in Form von Platzfolgen gestalten. Ausgehend von der Proportion des Hochschulgebäudes und der topografischen Kern-Anordnung der inneren Funktionsräume entwickeln sich für das städtebauliche Quartier drei unterschiedliche Typologien, die das Creative Quarter formieren sollen - zwei viergeschossige Bauten mit 37,5x25m und 30x20m und ein dreigeschossiger Körper mit 22,5x15m Grundfläche, die sich durch gestaffelte Maisonette-Wohnungen zunehmend verjüngen und auch innerhalb der Typologie eine eigene Nachbarschaft im Kleinen um einen kommunikationsfördernden Innenhof ausbilden. Eine weitere Typologie mit der Grundfläche eines Quadrats und an die historische Orientierung der Porschestraße angelehnt, beinhaltet die jeweils zonenspezifische Sonderfunktion. Auf diese Weise entstehen kommunikative Nachbarschaften und gemeinschaftlicher Raum anstelle paralleler Zeilen.


Linda Lampe und Hanna Teuwsen
Entwurf 2013
Department D1 Entwerfen, Prof. AA Dipl. Kazu Blumfeld Hanada
msa | münster school of architecture


Kartengrundlage:
Auszug aus den Geobasisdaten der Niedersächsischen Vermessungs- und Katasterverwaltung, © 2011 Stadtgrundkarte der Stadt Wolfsburg, Geschäftsbereich IT - 15-3 GIS, 2001-2006

Beurteilung durch das Preisgericht

Auszug aus der Beurteilung des Preisgerichts:

"Der städtebauliche Entwurf für ein kreatives Quartier und eine Campuserweiterung an der Ecke Schachtweg/Kleiststraße und im Gebiet des heutigen Kleingartenvereins Wellekamp wird als gelungenes Beispiel für einen modernen Stadtumbau gesehen. Der Entwurf lässt eine hohe Sensibilität für Architektur und Stadtplanung erkennen. Die städtebaulichen Entscheidungen sind passend, die Anschlüsse an die bestehende Bebauung richtig gelöst. Positiv gesehen wird die Idee der unterschiedlichen Cluster. In einer guten Durcharbeitung, die bis in die Details nachvollziehbar ist, entsteht daraus ein schlüssiges Quartier mit der gewünschten Vielfältigkeit und gut funktionierenden öffentlichen Räumen. (…)"