Landesgartenschau 2022 Bad Neuenahr-Ahrweiler

Den VerfasserInnen gelingt es hervorragend, aus den vorhandenen Parkfragmenten eine große Parklandschaft entlang der Ahr zu entwickeln. Dabei werden die vorhandenen Elemente nicht überformt, sondern in ihrer Besonderheit herausgearbeitet und gestärkt.
Das Zentrum des Entwurfs, die Verbindung zwischen der Stadt und dem Kurgebiet mit der Ahrbastion und dem Kurgartenplatz ist eine Idee, die absolut tragfähig ist für die weitere Entwicklung des Zentrums von Bad Neuenahr. Die seitlich angelagerten Stufenanlagen scheinen jedoch nur gegenüber dem Kurpark sinnvoll. Die weiteren Stufenanlagen sind zu überdenken. Insgesamt ist eine barrierefreie Erschließung unbedingt zu berücksichtigen. Die Neugestaltung der Zirkuswiese stellt einen guten Beitrag zur Weiterentwicklung der Sportanlagen dar, ist jedoch in investiver Hinsicht zu diskutieren. Die dortige nach Süden orientierte Stufenanlage scheint als Sonnenterrasse richtig verortet und in der Dimension angemessen, da diese unmittelbar am Schulzentrum gelegene Platzierung eine hohe Nutzungsintensität erwarten lässt. Die dabei vorgesehene Brückenkonstruktion ist als reiner Balken kein akzeptables Angebot. (siehe Rendering) Die Idee, den Baumbestand des Kaiser-Wilhelm-Parks auszulichten, ist grundsätzlich gut, sollte aber nochmals überprüft werden.
Um die Tennisplätze in den Lenné-Park gut zu integrieren, ist die vorgeschlagene Wiederaufnahme der ehemaligen Heckenstrukturen zu begrüßen.
Die sich hier anschließenden Gehölzpflanzungen südlich des Parkdeckes tragen zur Verbesserung der Situation bei, im Gegensatz zu den geplanten Gehölzen westlich des Kurhauses.
Diese verschlechtern eher die städtebauliche Situation und verdecken die vorzeigbaren Fassaden.
Der Kurpark, der im Bestand erhalten bleibt, könnte unter besonderer Berücksichtigung der historischen Rahmenbedingungen weiterentwickelt werden.
Zudem ist eine starke Zurückhaltung auch in den übrigen Parkanlagen zu spüren.
Im Dahliengarten wird die städtebauliche Neuentwicklung entlang des Dahlienweges vermisst.
Die Neuanlage des Rosengartens hat Entwicklungspotenzial.
Die gestalterische Weiterentwicklung des Kaiserin-Auguste-Viktoria-Parks ist wenig ideenreich und könnte ebenfalls weiterentwickelt werden.
Das Gartenschaukonzept übernimmt verwiegend die Ideen der Bewerbung.
Der Ideenteil zu den Kleingärten wird vermisst.
Die beiden Renderings transportieren leider nicht adäquat die Qualität des zugehörigen Entwurfs.
Insgesamt ist die Arbeit jedoch ein sehr wertvoller Beitrag zu der gestellten schwierigen Planungsaufgabe.