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Award / Auszeichnung | 06/2018

Deutscher Naturstein-Preis 2018

Museum Barberini Potsdam

DE-14467 Potsdam, Humboldtstr. 5–6

Sieger Kategorie C Massivbau

HILMER SATTLER ARCHITEKTEN Ahlers Albrecht Gesellschaft von Architekten mbH

Architektur

Georg v. Gayl - Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Lelbach GmbH Berlin-Beteiligungs- und Beratungsgesellschaft

Projektsteuerung

DGI Bauwerk Gesellschaft von Architekten mbH

Architektur

GuD Geotechnik und Dynamik GmbH

Geologie

Ingenieurgesellschaft Scheel mbH

TGA-Fachplanung

Licht Kunst Licht AG

Lichtplanung

BESCO: Berliner Steincontor GmbH

Hersteller

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Museen, Ausstellungsbauten

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 04/2016
    Fertigstellung: 11/2017

Projektbeschreibung

„Das 1771/72 nach Plänen von Carl von Gontard und Georg Christian Unger erbaute Bürgerhaus nach Vorbild des Palazzo Barberini bestand vorerst nur aus dem Vorderhaus. Im 19. Jh. wurden die beiden Seitenflügel hinzugefügt. Es erfolgte der Umbau des Vorderhauses zum Vereinshaus. Das Gebäude wurde im zweiten Weltkrieg bis auf den Mittelrisalit zerstört und anschließend abgetragen. Ziel des Neubaus des Palais Barberini ist es, dieses für Potsdam bedeutende Gebäude im Stadtraum wieder zu gewinnen“ (Auszug aus der Baubeschreibung/Erläuterungsbericht von Hilmer Sattler Architekten Ahlers Albrecht, September 2013).

Der Wiederaufbau des Palais Barberini knüpft mit seinen Freiflächen an die vielbeachtete Potsdamer Gartenkultur an. Der zur Alten Fahrt ausgerichtete große Innenhof nimmt die Tradition der klassischen Gartenkunst mit ihren baulichen Ausstattungen und üppigen Pflanzungen wieder auf und interpretiert sie neu.

Beurteilung durch das Preisgericht

Natürlich polarisiert dieses Gebäude, stellt die Frage ob es zulässig ist in Anlehnung an einen barocken Römischen Palazzo aus dem 17. Jahrhundert im 21. Jahrhundert neu zu bauen. Allerdings war schon der im 18. Jahrhundert an dieser Stelle gebaute Palazzo inspiriert von dem Römischen Original. Im zweiten Weltkrieg zerbombt und schließlich abgerissen, klaffte viele Jahre eine Lücke im Stadtraum.

Während das Original in Rom die letzten 60 Jahre in Stand gesetzt wurde, erfolgte die Rekonstruktion in Potsdam binnen drei Jahren. Unbestritten hat die klassizis­tische Fassade eine positive Wirkung, wohlproportioniert strahlt sie in den Stadtraum und fasst den Alten Markt.

Der mittlere Teil des Kopfbaus besteht aus fünf hervortretenden Achsen, die seitlichen Fenster haben wechselnde Verdachungen.
Vor die Tragkonstruktion aus Ortbeton sind in traditioneller Technik und mittels Fräsrobotern gefertigte Elbsandsteine gesetzt. Prunkvasen bilden den Abschluss der Dachbalustraden.

Für die Funktion als Museum notwendige besondere Anforderungen wie das Tor für die Anlieferung wurden unter Berücksichtigung der Maßordnung der Fassade eingefügt.
Spürbar haben die Architekten nicht nur eine Fassade rekonstruiert, sondern sich intensiv mit allen Details der Geschichte des Vorgängerbaus auseinandergesetzt und unter Berücksichtigung der aktuellen Nutzeranforderungen mittels sorgfältiger Ausführungsplanung und Ausnutzung der heutigen baulichen Möglichkeiten ein imposantes Gebäude geschaffen.

Ausgezeichnet wird die intensive Auseinandersetzung mit dem Thema Rekonstruktion und die differenzierte Detailierung der Natursteinarbeiten unter Einsatz modernster technischer Möglichkeiten im Zusammenhang mit den hohen handwerklichen Qualitäten.