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Award / Auszeichnung | 06/2018

Hugo-Häring-Landespreis 2018

Turmbergterrasse

DE-76227 Karlsruhe, Reichardtstraße 22

Hugo-Häring-Landespreis 2018

H|G Hähnig | Gemmeke Architekten und Stadtplaner Partnerschaft mbB

Architektur

Stefan Fromm Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 01/2014
    Fertigstellung: 01/2015

Projektbeschreibung

„Neugestaltung Turmbergterrasse“ Karlsruhe – Durlach

Bauherr: Stadt Karlsruhe I Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft und Gartenbauamt

Das Projekt zeigt eine neue städtebauliche Lösung für den Aussichtspunkt am Turmberg, dem „Karlsruher Hausberg“ der das Wahrzeichen von Karlsruhe-Durlach darstellt, mit vielen verschiedenen öffentlichen barrierefreien Nutzungsmöglichkeiten. Der 2-geschossige kompakte Sichtbetonkubus mit Aussichtsloggia und öffentlicher WC-Anlage im Obergeschoss sowie einem Veranstaltungsraum im Hanggeschoss bildet ein bauliches Pendant zur bestehenden Turmbergstation, der ältesten Standseilbahn Deutschlands (seit 1888 in Betrieb). Dazwischen spannt sich die großzügige Sitzstufen- und Treppenanlage. Durch die Integration eines Aufzuges in das Gebäude ist jede Aufenthaltsfläche barrierefrei erreichbar, ein Zugang zur Turmbergbahn ist bereits vorbereitet.
Der Veranstaltungsraum kann von jeder BürgerIn, privat gemietet werden. Der Raum ist für Seminare ausgestattet und wird in Zukunft von der Stadt Durlach auch für standesamtliche Trauungen genutzt.
Der Ort lädt mit unterschiedlichen Aufenthaltsqualitäten und differenziert gestalteten Außenanlagen zum Verweilen ein und bietet den Karlsruher BürgerInnen und Gästen vielfältige neue Nutzungen der Turmbergterrasse mit der überdachten Aussichtsloggia, der Sitzstufenanlage, des Veranstaltungsraumes mit vorgelagerter Terrasse und des Schauweinberges.

Architekt:
Hähnig I Gemmeke
Freie Architekten BDA
Katharinenstrasse 29, 72072 Tübingen

Projektleitung: Anette Hähnig

Landschaftsarchitekt:
Stefan Fromm Landschaftsarchitekten

Beurteilung durch das Preisgericht

Dem Projekt gelingt es, etwas zu erreichen, was der Architektur weniger oft gelingt als sie es selbst behauptet: einen öffentlichen Ort zu schaffen, der die mentale Karte der Stadtbewohner offensichtlich verändert. Der Ort wird von der Öffentlichkeit in einer Breite und Gelassenheit akzeptiert, die beim Bau in diesem Ausmaß kaum vorhersehbar war. Natürlich profitiert der Ort dabei von der Qualität eines Ausblicks, welcher an case study Häuser erinnert. Am Abend scheint der Ort eine gewisse Weichheit auszustrahlen, welche die konzeptionelle Klarheit gewissermaßen überformt. Es gilt allerdings auch zu anerkennen, dass dabei Mittel zur Anwendung gelangen, die sehr bescheiden und außerordentlich klug gewählt wurden: Auf spannungsvolle Art wurde ein Raum zwischen der Bergstation und dem Aussichtshaus aufgespannt, in welchen sich die Sitzterrasse - ein informeller Raum, der dem heutigen Habitus vor allem jüngerer Besucher entgegenkommt - topographisch auf selbstverständliche Art einfügt. Mit einfachsten Mitteln, einem Wandstück mit einem den Blick lenkenden Dach und mit einer Raum schaffenden massiven Brüstung, schafft die Terrasse praktisch ein Zuhause für diese Aussicht. Dazu gehört auch der mietbare Veranstaltungsraum unter der Terrasse. Die Anlage verfügt über eine unmittelbare Erfahrbarkeit, welche zur Beschlagnahmung durch die Öffentlichkeit mit ihren diszipliniert eingesetzten räumlichen und architektonischen Mitteln geradezu einlädt.