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Award / Auszeichnung | 07/2018

BDA Architekturpreis Rheinland-Pfalz 2018

Fahrradpavillon

DE-55118 Mainz

Anerkennung

SCHOYERER ARCHITEKTEN_SYRA

Architektur

Grebner Ingenieure GmbH

Tragwerksplanung

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Landschaft und Freiraum

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 01/2015

Projektbeschreibung

Die Stadt Mainz hat sich in den vergangenen Jahren zunehmend in Richtung fahrradgerechte Stadt entwickelt. In Bezug auf Privaträder fehlt es jedoch bislang an geeigneten Abstellplätzen. Viel zu oft sieht man in der Mainzer Innenstadt verwaiste Fahrräder, welche Witterung und Vandalismus zum Opfer gefallen sind.

Vor diesem Hintergrund entwickelten SCHOYERER ARCHITEKTEN_SYRA für die Stadt Mainz einen ersten Prototyp für einen Fahrradpavillon. Getreu der Büro-Philosophie, das Alltäg- liche neu zu beschreiben, wurde auch beim Entwurf für den Fahrradpavillon ausschließ- lich auf industriell vorgefertigte Massenprodukte zurückgegriffen. Es gibt keine Sonderbauteile. Lediglich die Flachstahl-Fassadenstäbe wurden einmal um 90 Grad verdreht, dadurch entsteht oberhalb des etwas geschlosseneren Sockelbereichs (Spritzschutz), je nach Blickwinkel, ein interessantes Spiel von Transparenz und Geschlossenheit. Mit Hilfe einfacher Mittel und standardisierter Elemente wurde ein robuster Pavillon mit prägnanter aber zurückhaltender Architektur entworfen, welcher ein Karussell für bis zu zwölf Fahrräder sowohl vor Witterung als auch vor Vandalismus und Diebstahl schützt.

Der gesamte Pavillon wurde vollständig im Werk zusammengesetzt und als Fertigteil an seinen Bestimmungsort transportiert.

Beurteilung durch das Preisgericht

Nicht ohne Grund gilt das Fahrrad als das Vehikel, das die Gesellschaft in
eine bessere Zukunft der Mobilität führt. Für die Phasen des Stillstands
schafft der Fahrradpavillon des Büros SCHOYERER ARCHITEKTEN_SYRA
einen gewitzt-charmanten Schutzraum mit großer Hemmschwelle für Vandalismus.
Die infrastrukturelle Bauaufgabe ist dabei relativ überschaubar, gelöst ist sie allerdings mit einem hohen Maß an rationaler Ästhetik.
Lediglich die Flachstahl-Fassadenstäbe des Stadtmöbels wurden mittig einmal um 90
Grad gedreht, wodurch sich ein weitgehend geschlossener Sockel und oberhalb optische Effekte aus Licht und Schatten, Offenheit und Verbergen ergeben. Ansonsten besteht das Ausgangsmaterial für die Tragkonstruktion, die Edelstahldachkuppel und die Fahrradaufhänger ausschließlich aus Industrieprodukten von der Stange, die in der neuen Kombinatorik indes wie maßgeschneidert erscheinen.
Zudem ist der gesamte Pavillon, der einen Prototyp darstellt, vorgefertigt angeliefert worden, das heißt, er hat vor Ort keinen Baustellenlärm verursacht und ist seinerseits mobil. Die Zukunft des tristen Fahrradständers jedenfalls könnte mit der Kleinstarchitektur besiegelt sein.