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Einladungswettbewerb | 12/2017

Alexianer Quartier - Neues Wohnen auf dem Areal des ehemaligen St. Alexius-Krankenhauses in Neuss

Perspektive

Perspektive

2. Preis / Wettbewerbsbereich 3 – Baufeld A1

LORBER PAUL Architektur und Städtebau

Architektur

Erläuterungstext

Die Gestalt der Punkthäuser entwickelt sich aus den städtebaulich vorgegebenen Außenmaßen und Maximalhöhen sowie funktionalen subtrahierten Volumen für Freisitze (Loggien) und Parkmöglichkeiten und Zuwegungen im Erdgeschoss.
Um eine Minimierung der unterirdischen Bauvolumen zu erreichen, erfolgt die Anordnung der PKW-Stellplätze im EG, was außerdem dazu führt, dass auf eine kostenintensive vertikale Erschließung einer Tiefgarage (Rampe oder Parklift) verzichtet werden kann.
Der in die Kubatur „gedrückte“ Eingangsbereich ermöglicht eine wetterunabhängige Verbindung zu den Stellplätzen und einen trockenen Vorbereich zum Eingang.
Beim Fassadenmaterial fällt die Wahl aus wirtschaftlichen Gründen auf ein WDVS mit Putzfassade, welche auch dem Gestaltungshandbuch entspricht. Durchsetzt mit Klinkerriemchenflächen in den beanspruchten Sockelzonen wird der Körper mit einer Varianz belegt, die ihn optisch weiterhin gliedert.
Die Reduktion der Fenster auf einen Typen entwickelt neben der Wirtschaftlichkeit in der Fertigung eine gewünschte Strenge der Fassade, die aber durch Auslassungen und die unregelmäßige Anordnung einiger Fenster gebrochen wird und hierdurch ein abwechslungsreiches Exterieur entstehen lässt.
Die Außenbereiche der Wohnungen, die den Gestaltungsempfehlungen entsprechend als Loggien ausgeführt sind, werden dagegen streng gestapelt und erhalten somit eine gewisse Präsenz in der Fassadenabwicklung. Um die Privatsphäre der Außenbereiche zu wahren, wechseln sich die Flachstahlgeländer an den Fenstern im Bereich der Loggien mit Geländern ab, die durch die Ausführung der Stäbe als L-Profil bei gleichem Erscheinungsbild eine nahezu komplette Blickdichtigkeit aufweisen.

Die Wohnungstypen von 2- bis 4-Zimmer-Wohnungen arrangieren sich rund um einen zentralen Treppenkern und sind stets mindestens zu zwei Fassadenseiten orientiert, um neben möglichst vielfältigen Ausblickmöglichkeiten auch die solaren Gewinne sinnvoll ausnutzen zu können.
Da das Grundstück umlaufend wenig Grünflächen zur gemeinsamen Nutzung bietet, wird auf dem dreigeschossigen Gebäudeteil eine Dachterrasse realisiert, die – erschlossen vom Treppenkern – im Staffelgeschoss allen Bewohnern zur Verfügung steht.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser schlagen mit dem Verzicht auf eine Tiefgarage einen konsequenten, wirtschaftlich aus- gerichteten Ansatz vor. Die Stellplätze werden so im Haus in der Erdgeschosszone untergebracht. Diese klare wirtschaftliche Ausrichtung wird ausdrücklich gewürdigt. Zugleich wird jedoch der damit verbundene Verlust der lebendigen erdgeschossigen Nutzung sehr kritisch gesehen. Der architektoni- sche Ausdruck ist schlicht und klar – und folgt den Prinzipien des städtebaulichen Rahmenplans und des Gestaltleitfadens. Die Grundrisse sind vernünftig organisiert und harmonieren gut mit den vorge- schlagenen Loggien. Insgesamt sind Ansätze zur Kostenoptimierung im Entwurf vorhanden. Aller- dings wiegt die fehlende Wohnnutzung im erdgeschossigen Sockelbereich zu schwer.
Lageplan

Lageplan

Ansicht

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