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Preis 7 / 7

Award / Auszeichnung | 10/2018

Holzbaupreis NRW 2018

Ford Showroom

DE-33790 Halle / Westfalen

Preis

Architekten Wannenmacher + Möller GmbH

Architektur

Csaba Mester Fotograf, Dipl.-Des.

Fotografie

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Groß- und Einzelhandel

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 01/2017

Projektbeschreibung

Ford Showroom in Halle
Am Rande der ostwestfälischen Stadt Halle hat das Autohaus Ford Hagemeier mit dem Bau der neuen Fahrzeughalle nun die Möglichkeit, neben den im Altbau ausgestellten, eher sportiv ausgerichteten Fahrzeugen Autos für Familien und ältere Menschen zu präsentieren. Die unterschiedliche Kundenausrichtung sollte sich nach Wunsch des Bauherrn auch in der Architektur wiederfinden. Daher wurde für die neue Fahrzeughalle mit der Verwendung von Holz eine warme Atmosphäre geschaffen, die besser der psychischen Konditionierung der definierten Zielgruppen zu entsprechen scheint.
Neben der Ausstellungsfläche für die Autos beinhaltet das Gebäude noch eine kleine Werkstatt sowie Verkäuferbüros, eine Bar, einen großen Besprechungsraum und einen Raum zum Zurückziehen. Letztere sind in einem ganz in Holz gehaltenen zweigeschossigen Baukörper untergebracht, der als Haus-im-Haus in die Mitte der Halle gestellt wurde. Seine Lage und seine Geometrie unterteilen die Fahrzeughalle im Zusammenspiel mit der Werkstatt in Bereiche von unterschiedlicher Proportion: mal groß und geräumig, mal klein und intim. Die im Obergeschoss untergebrachten Aufenthaltsräume sind mit Fenstern zur Halle ausgestattet, welche Blickbeziehungen zwischen den verschiedenen Funktionsbereichen ermöglichen.
Der hinter einer großen Außenaufstellfläche für Fahrzeuge liegende Neubau wurde zu den Straßen hin mit einer transparenten bzw. transluzenten Außenhaut aus Glas bzw. Polycarbonat verkleidet, welche die neue Fahrzeughalle während der dunklen Tageszeiten erleuchten lässt und die Aufmerksamkeit der Passanten auf sich zieht. Auf der Rückseite besteht die untere Hälfte der Fassade aus einem strukturierten Beton, der mit seiner rauen Oberfläche einen spannungsvollen Kontrast zur glatten Polycarbonathülle des oberen Bereichs bildet.
Wo nicht transparent, sind die Außenwände im Ausstellungsbereich auf den Innenseite mit gelaugten Dreischichtplatten aus Fichte verkleidet. Die auf Nut und Feder gearbeiteten Tafeln sind 1,20 Meter breit und 5,95 Meter hoch und auf eine Unterkonstruktion aus 20 mm starken Latten geschraubt. Ihre Größe erlaubte den Verzicht auf waagerechte Fugen. Der zweigeschossige Baukörper im Inneren ist in Ständerbauweise errichtet. 6/16 mm große Holzständer sind beidseitig mit 19 mm dicken Dreischichtplatten beplankt, die auch für die Unterdecken verwendet wurden. Auch die Zwischendecke besteht aus einem Holztragwerk, welches unterseitig mit Holztafeln verkleidet wurde. Als Belag wurde nicht zuletzt aus akustischen Gründen ein Teppichboden verwendet.

Beurteilung durch das Preisgericht

So geht’s auch: Understatement statt Repräsentation. Statt eines konventionellen repräsentativen Verkaufspavillons wurde hier eine minimalistisch schlichte Ausstellungshalle
geschaffen, deren Wirkung durch den eindrucksvollen Kontrast des gelaugten Holzes zum Blech der ausgestellten Kfz überzeugen dürfte. Interessant, dass dieses Ergebnis dem Wunsch des Bauherrn nach einer warmen Atmosphäre entsprach, die (im Originalton) „besser der psychischen Konditionierung der definierten Zielgruppen (Familien und ältere Menschen) zu entsprechen scheint.“ Das überzeugend klare und einfache Entwurfskonzept einer Schachtel mit einer Abtrennung als Werkstatt und den Bürofunktionen als 2-geschossiges Haus im Haus definiert wirkungsvoll auf einfache Art unterschiedliche Bereiche mit mal weiter, mal enger Proportion. Auch ist die Halle überraschend hell in ihrer
Raumwirkung, wohl als Folge der umlaufend transluzenten Verkleidung des Obergeschosses mit Polycarbonat in Verbindung mit den Schaufenstern des Erdgeschosses. Die saubere, filigrane Tragstruktur von sichtbaren, naturfarbenen BS-Dachträgern und Stützen steht in angenehmem Kontrast zu den gelaugten Holz-Wandoberflächen. Entsprechend des Äußeren beschränkt sich die weitere Innenausstattung auf wenige „arme bzw. einfache“ Materialien wie Trapezblech und Beton. Ein eindrucksvoll einfacher Showroom ist hier gelungen!
Lageplan

Lageplan

Piktogram

Piktogram

Erdgeschoss

Erdgeschoss

Obergeschoss

Obergeschoss

Preis 7 / 7