modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Award / Auszeichnung | 10/2018

BDA Regionalpreis 2018 Niederbayern Oberpfalz

Studentenwohnanlage mit Kita

DE-84036 Landshut Schönbrunn

Auszeichnung Niederbayern

Schaltraum Dahle - Dirumdam - Heise Partnerschaft von Architekten mbB

Architektur

Erläuterungstext

Das Projekt Studentenwohnanlage Bürgermeister-Zeiler-Straße in Landshut ging aus einem Ende 2013 vom Hamburger Büro Schaltraum gewonnenen, begrenzt offener, einstufiger Wettbewerb hervor.
Die Neubauten der drei viergeschossigen Wohnhäuser und der zweigeschossigen Kita wurden als „offene Struktur aus Einzelhäusern“ als Reaktion auf das landschaftlich geprägte und direkt an ein Landschaftsschutzgebiet angrenzende Grundstück entwickelt.
Für den Neubau werden zwei zeilenförmige Bestandsgebäude bereits bestehender Studentenwohnhäuser abgebrochen.
Zwei weiter Bestandsgebäude bleiben erhalten und in die Gestaltung des Gesamtareals einbezogen.
Die Neubauten bilden zusammen mit dem Bestandsgebäude den neuen Michaeli-Campus in einer sehr landschaftlich geprägten Umgebung.
Durch ihre individuellen Drehungen formulieren sie im Zusammenspiel mit den Bestandsbauten das landschaftlich-dörfliche Motiv eines Angers um einen gefassten, vielfältig nutzbaren, gemeinschaftlichen Hofraum mit Aufenthalts-, Sport- und Gartennutzungen.
Das Grundstück wird optimal ausgenutzt. Sichtbeziehungen von den zentralen Freiflächen und aus allen Wohnräumen in den umgebenen Landschaftraum werden freigehalten.
Das Konzept erwies sich im Laufe der Entwurfsplanung als so robust, dass mehrfache Neupositionierungen der Baukörper um den gemeinsamen Platzraum vor dem Hintergrund geänderter Vorgaben für Hochwasserschutz, Retentionsausgleich, PKW-Stellplätze und Weiterbetrieb der bestehenden Studentenwohnhäuser nicht problemlos aber ohne, vor allem räumlichen Qualitätsverlust möglich war.
Über den zentralen Platz werden die Wohnhäuser mit eigener Adresse und durch Unterschnitte formulierte eindeutige Zugangssituationen erschlossen.
Die Erschließung der insgesamt 184 Apartments erfolgt über offene Laubengänge um lichte, grüne Innenhöfe.
Zum gemeinschaftlichen Anger hin öffnen sich die Gebäude mit ihren Eingangsbereichen und großzügig mit Schiebeelementen verglasten Gemeinschaftsräumen und offenen Gemeinschaftsterrassen im den Obergeschossen.
Es entstehen vielfältige Blickbeziehungen zwischen den Gemeinschaftsräumen der Häuser untereinander wie auch zwischen den Häusern und dem zentralen Platz.
Über die unterschiedlichen Erschließungsräume des gemeinschaftlichen zentralen Platze, der hauseigenen, grünen Innenhöfe und der geschossweisen Laubengänge wird ein schwellenloser Übergang von Öffentlichkeit und Teilöffentlichkeit bis zum Privaten erzeugt.
Die Lärchenholzfassaden werden durch Einschnitte und versetzende Fensteranordnungen rhythmisiert und gegliedert.
Über abgestufte Farbmotive der Fassaden der Erschließungskerne, der Orientierungssysteme und der Möblierungen erhält jedes Gebäude in der Einheit einen individuellen Akzent.
Die Kita wurde als Holzkonstruktion in Brettsperrholz-Bauweise, die Wohnhäuser aus Brandschutzgründen konventionell als Stahlbetonkonstruktion erstellt. Innenwände der Wohnhäuser sind vollständig nicht tragend und ermöglichen die zukünftige Anpassung sich ändernde Raum-, Größen und Nutzungsanforderungen.

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Wohnungsbau

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 01/2013
    Fertigstellung: 01/2017

Beurteilung durch das Preisgericht

Die viergeschossige Studentenwohnanlage mit Kita überzeugt durch ihr klares städtebauliches Konzept, das sich an das Motiv des Angers anlehnt. Dabei ist die Lage der Baukörper zueinander, ihre Drehung zum Innenhof und zur freien Landschaft besonders überzeugend. In den kompakt organisierten Baukörpern ergeben sich so aus allen Wohnungen attraktive Blickbeziehungen in die Landschaft und in den zentralen vielfältig nutzbaren grünen Hofraum. Die Erschließung der einzelnen Wohnungen erfolgt via Laubengang, wobei die dem Anger zugewandte Seite wohltuend offen gestaltet und mit Gemeinschaftsräumen ausgestattet ist.
Hier zeigt sich auch das Können bei der Material- und Farbwahl. Sie ist angenehm ruhig und erfrischend zugleich. Vor dem Hintergrund der ,herrlich grünen Kulisse‘ ordnet sich die Freiflächenplanung gekonnt dem großen Landschafsbild unter.
Lageplan

Lageplan

Schnitt

Schnitt