modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Nichtoffener Wettbewerb | 10/2018

Mehrgenerationenwohnen auf dem Killesberg in Stuttgart

3. Preis

Project GmbH Planungsgesellschaft für Städtebau, Architektur und Freianlagen

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf ist geprägt durch den kompakten Kopfbau des neuen Pflegeheims und einer daran anschließenden aufgelockerten Bebauung mit rasterförmig angeordneten Punkthäusern und relativ gleichmäßigen Raumfolgen. Die Bebauung fügt sich in ein maßstäbliches und funktionales Grün‐ und Freiraumkonzept ein. Gut gelungen ist hier die Platzfolge. Vom südexponierten Quartiersplatz am Pflegehaus und weiter über kleine Garten‐ und Spielplätze sind alle Gebäude barrierefrei verbunden. Die Gartenhöfe gliedern das Quartier gut in überschaubare Nachbarschaften. Der zentral gelegene Spielplatz kommt den Familien mit Kindern zugute. Das Pflegeheim öffnet sich nach Süden und bietet mit seinem Innenhof eine gute Belichtungsmöglichkeit für die innenliegenden Räumlichkeiten. Im Westen schließen sich fünf 4‐ bis 5‐geschossige Gebäude für die Pflegewohnungen und das betreute Wohnen an, die zwar als Einzelgebäude wirken sollen, aber im EG durch einen Sockel miteinander verbunden sind. Funktionell mag dies Vorteile bringen, aber die über die gesamte Länge im Erdgeschoss verbundene Bebauung wirkt stark abgrenzend nach innen und außen. Die fünf 3‐ bis 5‐geschossigen Punkthäuser fügen sich mit ihrer aufgelockerten Bauweise gut in das Gesamtkonzept und die Nachbarschaft ein und versprechen mit ihrer Grundrissgestaltung gute und abwechslungsreiche Wohnungen an. Das Grün‐ und Freiraumkonzept überzeugt zunächst mit seiner Vielfalt und guten Funktionalität. Den Eingangsbereich prägt ein großer Quartiersplatz. Die östliche Raumkante und damit der Zugang zum Quartier werden jedoch vergleichsweise stark vom Verkehr determiniert. So wird der Platz zur Hälfte als Parkplatz genutzt; dies stört die Aufenthaltsqualität und die Beziehung zu den anderen Nutzern. Der Baumbestand an der östlichen Grenze wird dadurch stark in Mitleidenschaft gezogen. Zugang und Zufahrt verlaufen entlang einer Parkgaragen‐Ebene im Pflegehaus weiter bis zur Tiefgaragenzufahrt auf halber Höhe des Quartiers. In der Mitte des Quartiers wird sie als störend wahrgenommen und könnte weiter nördlich besser platziert werden. Im neuen Pflegeheim sind Begegnungsstätte, Pflegestützpunkt und Tagespflege optimal im EG angeordnet. Die Dienstzimmer in der Pflege sind indes nicht optimal untergebracht. So ergibt sich zum Teil nur eine eingeschränkte Sicht auf die Wohngruppen. Die Anordnung der Pflegeräume ist nicht optimal. Es ergeben sich weite Wege für das Pflegepersonal. Positiv ist das Angebot eines geschützten Dachgartens als Grünfläche zu werten, allerdings ist die Lage von Nachteil, da sie nur ans 1. OG und nur für einen Pflegewohnbereich angebunden ist. Insgesamt überzeugt der Entwurf durch ein qualitätvolles Bebauungs‐ und Freiraumkonzept, das einen mit kleinen Einschränkungen einen guten Lösungsansatz für das neue Mehrgenerationenwohnen am Killesberg erwarten lässt. Das Pflegeheim wäre optimierungsbedürftig.