Wessobrunner Architekturpreis 2018

Die Gestaltung von Zwischenräumen und die Fortschreibung stadträumlicher Strukturen bestimmen die Umgestaltung der Ortsmitte von Wettstetten.

Durch den Bau eines neuen Rathauses, eines Gemeindesaals und eines Gebäudes für die Tagespflege werden gemeinschaftliche und caritative Aspekte des Gemeindelebens an einem zentralen Ort zusammengeführt. Die drei Volumen orientieren sich an räumlichen Fluchten des Ortes und fügen sich wie selbstverständlich in den organisch gewachsen Stadtgrundriss. Sie gruppieren sich um einen gemeinsamen Platz und stehen durch ihre jeweiligen Foyers in einer räumlichen und kommunikativen Beziehung. So entsteht ein Ort vielfältiger Begegnungen zwischen den Besuchern des Rathauses, der Tagespflege und des Gemeindesaals.

Die Architektur der Gebäude selbst ruft mit den Fassaden aus geschlemmten Ziegeln Assoziationen zu den regional so charakteristischen Jurahäusern wach. Sie unterstreicht die ländliche Wirkung der Gebäudegruppe und ihre lokale Verwurzelung.




Architekten: bembé dellinger
Mitarbeiter: Viktor Filimonow, Asja Boese

Fotos: Stefan Müller-Naumann, Bembé Dellinger

In unmittelbarer Nachbarschaft zur Kirche entwickelt sich die neue Ortsmitte von Wettstetten. Stadträumliche Kanten und Strukturen werden aufgenommen und fortgeführt, und bestimmen die Gebäudevolumen im Ortsgrundriss.
Umgeben von der heterogenen Umgebung überzeugen die präzisen Volumen in ihrer Setzung und gliedern den Aussenraum in maßstäbliche Bereiche mit Bezügen zur Kirche und den umgebenden Nachbarschaften.
Die drei Baukörper – neues Rathaus, Gemeindesaal und das Gebäude für die Tagespflege
gruppieren sich um einen gemeinsamen Platz, wobei die jeweils leicht eingerückten
Eingangsbereiche und Foyers der einzelnen Gebäude die Geste der Gemeinschaft auf sensible Weise unterstützen.
Aussen wie Innen prägen die präzise Sorgfalt der Materialien und der Detailausbildungen den athmosphärischen Raum.
Die feine Gestaltung der Aussenanlagen mit Positionierungen der Möblierungen wie Sitzbank mit Baum, Beschilderung und Beleuchtung unterstützen die beeindruckende Gesamtkomposition.

Karin Meid-Bächle