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Award / Auszeichnung | 11/2018

Architekturpreis der Stadt Chemnitz 2018

Neubau Firmensitz Intenta GmbH

DE-09112 Chemnitz, Ahornstraße 55

Preis

architekturkanal

Architektur

Intenta Gmbh

Bauherren

sLandArt Stefan Leiste Landschaftsarchitektur bdla

Landschaftsarchitektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Büro-, Verwaltungsbauten

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 01/2017

Beurteilung durch das Preisgericht

Eine scheinbar alltägliche Aufgabe in einem städtebaulich unvollendeten Umfeld: ein Büroneubau auf einer Brache des ehemaligen Fabrikareals der Union Fabrik. Doch das Besondere dieses Gebäudes ist seine stadträumliche Einbindung und die exzellente architektonische Antwort.

Stadträumlich weist das Projekt eine Perspektive für die Weiterentwicklung des leergeräumten Areals auf, dabei wird das einzige erhaltene und auch denkmalgeschützte Bauwerk des Industriestandortes miteinbezogen, ja es bildet nahezu den Auftakt für eine stadträumliche Entwicklung des gesamten Geländes. Nach Einschätzung der Jury war es weitsichtig von den Bauherren, mit dem Neubau zu beginnen. Auf diese Weise ließ sich ein konkreter Bedarf kurzfristig decken, um in einem zweiten Schritt die komplexere Aufgabe, nämlich die Erhaltung und Erneuerung des Baudenkmals, anzugehen, denn der Anschluss zwischen Neubau und Bestand ist schon im Terrassenbauwerk vorgegeben. Mit diesem Vorgehen wurde der Standort stabilisiert und eine bauliche Richtung für das gesamte Umfeld ausgewiesen. In einem größeren städtischen Zusammenhang überzeugt das Projekt ebenfalls. Der Anschluss an die Innenstadt entlang des Kappelbachs wird durch die Aufweitung des Grünzugs qualifiziert. Mit Durchblicken wird das schöne Wohnquartier des Kassbergs mit dem Grünzug verzahnt.

Das neue Bürohaus selbst strahlt das Selbstverständnis eines individuellen Firmensitzes aus und ist alles andere als von der "Stange" so wie viele andere Bürobauten. Geschmeidig verjüngt sich der Baukörper an seinen Gebäudeenden und seine Rundungen wirken elegant. Dabei wird der Innenraum maßvoll und funktionsstark genutzt, jeglicher unnützer Raum wird vermieden. Mit dieser Architektur bietet der Neubau dem Software-Entwicklungsunternehmen Intenta GmbH und seinen Mitarbeitern ein ideales Umfeld für ihre Teamarbeit. Im Innern fallen insbesondere die offenen Büroeinheiten und der ansprechende Mensabereich mit direktem Terrassenzugang in den Grünraum auf. Auch die integrierte Dachterrasse und die Terrassen über dem Sockelbau, dem zukünftige Verbindungsglied zum Bestandsgebäude, verdeutlichen eine vielfältige Innen- und Außenraumbeziehung.

Das bewundernswerte an diesem Projekt liegt also sowohl in der durchgängigen Qualität vom großen Gesamten bis ins Innere, wie auch in der Materialwahl und der Feinheit im Detail. Schon heute ist dieses nicht allzu große Bürogebäude ein wirklicher Gewinn für die Stadt Chemnitz. Darüber hinaus ist es auch ein Grund nach Chemnitz zu kommen, um exemplarisch die gelungene Beziehung von Innenraum und städtischer Präsenz zu verstehen. Es ist wiedermal ein Beispiel, wie Bauherren und Architekten gemeinsam eine herausragende Architektur schaffen können.