Award / Auszeichnung | 10/2018
AIV-Bauwerk des Jahres 2017
©Ingenieurbüro Grassl GmbH
Retheklappbrücke im Hamburger Hafen
Preis
Bauherren
Tragwerksplanung
Architektur
Projektdaten
-
Gebäudetyp:
Verkehr
-
Projektgröße:
keine Angabe
-
Status:
Realisiert
-
Termine:
Fertigstellung: 01/2017
Beurteilung durch das Preisgericht
Die neue Retheklappbrücke ersetzt die in die Jahre gekommene alte Rethehubbrücke
im Hamburger Hafen, deren weitere Instandhaltung wirtschaftlich nicht mehr sinnvoll
war. Die neue Brücke verbessert darüber hinaus die Schiffbarkeit der Rethe durch eine
Verbreiterung des Schifffahrtsweges um 20 m.
Die neue Brücke ist eine Doppelklappbrücke mit getrennten Querschnitten für den
Bahn- und Straßenverkehr, so dass eine optimale Dimensionierung für die jeweilige
Belastung aus Bahn- bzw. Straßenverkehr möglich war.
Für das Tragwerk der vier Brückenklappen mit jeweils 67 m Klappenlänge wurde ein
dem Kraftverlauf angepasstes obenliegendes Fachwerk mit einer Bauhöhe von 14,5 m
gewählt.
Beide Klappen zusammen ergeben eine Spannweite von 104,20 m.
Zur Erzielung einer größeren Stabilität im geschlossenen Zustand und um einen Knick
in der Biegelinie zu vermeiden, wurden die Hauptträgerspitzen mit einer sich selbst
verriegelnden, „finger"-förmigen Konstruktion versehen. Die Finger stützen sich
gegenseitig aufeinander ab (wie die Finger zweier Hände) und können dadurch
Querkräfte und Biegemomente übertragen.
Die mächtigen Brückenklappen lagern auf den Klappenpfeilern. Sie sind mittels
Hydraulikzylinder aufklappbar. Im geschlossenen Zustand spannen sie sich in das
Widerlager ein, indem sich der Rückarm der Klappe gegen den Klappenpfeiler abstützt.
Auch der Bau dieser Klappenpfeiler mit tiefen Baugruben im Tiedebereich der Elbe,
eingeklemmt zwischen den Pfeilern der Hubbrücke und hochempfindlichen
Mediendükern sowie unter laufendem Schiffsverkehr stellte eine weitere
Herausforderung des Projekts dar.
Die neue Retheklappbrücke ist eine ingenieurtechnische Meisterleistung. Die
klassische Gestaltung mit einem dem Kraftverlauf folgenden Fachwerk ist auch für den
ungeschulten Betrachter logisch nachvollziehbar und stellt eine Bereicherung der
Hamburger Brückenvielfalt dar.
Das Ergebnis lässt sich in einem Satz zusammenfassen:
„Hamburg hat nicht nur die größte Klappe Europas, sondern auch die Schönste".
Dr.-Ing. Karl Morgen
18.10.2018
im Hamburger Hafen, deren weitere Instandhaltung wirtschaftlich nicht mehr sinnvoll
war. Die neue Brücke verbessert darüber hinaus die Schiffbarkeit der Rethe durch eine
Verbreiterung des Schifffahrtsweges um 20 m.
Die neue Brücke ist eine Doppelklappbrücke mit getrennten Querschnitten für den
Bahn- und Straßenverkehr, so dass eine optimale Dimensionierung für die jeweilige
Belastung aus Bahn- bzw. Straßenverkehr möglich war.
Für das Tragwerk der vier Brückenklappen mit jeweils 67 m Klappenlänge wurde ein
dem Kraftverlauf angepasstes obenliegendes Fachwerk mit einer Bauhöhe von 14,5 m
gewählt.
Beide Klappen zusammen ergeben eine Spannweite von 104,20 m.
Zur Erzielung einer größeren Stabilität im geschlossenen Zustand und um einen Knick
in der Biegelinie zu vermeiden, wurden die Hauptträgerspitzen mit einer sich selbst
verriegelnden, „finger"-förmigen Konstruktion versehen. Die Finger stützen sich
gegenseitig aufeinander ab (wie die Finger zweier Hände) und können dadurch
Querkräfte und Biegemomente übertragen.
Die mächtigen Brückenklappen lagern auf den Klappenpfeilern. Sie sind mittels
Hydraulikzylinder aufklappbar. Im geschlossenen Zustand spannen sie sich in das
Widerlager ein, indem sich der Rückarm der Klappe gegen den Klappenpfeiler abstützt.
Auch der Bau dieser Klappenpfeiler mit tiefen Baugruben im Tiedebereich der Elbe,
eingeklemmt zwischen den Pfeilern der Hubbrücke und hochempfindlichen
Mediendükern sowie unter laufendem Schiffsverkehr stellte eine weitere
Herausforderung des Projekts dar.
Die neue Retheklappbrücke ist eine ingenieurtechnische Meisterleistung. Die
klassische Gestaltung mit einem dem Kraftverlauf folgenden Fachwerk ist auch für den
ungeschulten Betrachter logisch nachvollziehbar und stellt eine Bereicherung der
Hamburger Brückenvielfalt dar.
Das Ergebnis lässt sich in einem Satz zusammenfassen:
„Hamburg hat nicht nur die größte Klappe Europas, sondern auch die Schönste".
Dr.-Ing. Karl Morgen
18.10.2018
©Grassl / Grassl / HPA
©Grassl / Grassl / HPA