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Award / Auszeichnung | 11/2018

BDA Hamburg Architektur Preis 2018

Hauptsitz Hamburg Süd

DE-20457 Hamburg

ein 1. Preis

KSP ENGEL

Architektur

Hamburg Südamerikanische Dampfschifffahrts- Gesellschaft KG

Bauherren

WTM Engineers

Tragwerksplanung

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Büro-, Verwaltungsbauten

  • Projektgröße:

    28.000m² (geschätzt)

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 06/2012
    Fertigstellung: 09/2014

Projektbeschreibung

Geschichte der Hauptverwaltung Hamburg Süd
Von 1958-64 hatte Cäsar Pinnau zwischen der damaligen Ost-West-Straße (heute: Willy-Brandt-Straße) und dem Nikolaifleet, vis-à-vis der Ruine der St. Nikolai-Kirche, einen modernen Verwaltungskomplex für Hamburg Süd errichtet - als ein Flaggschiff der Nachkriegsmoderne am Rand der kriegszerstörten Altstadt. Pinnau, der ab 1950 mehr als drei Jahrzehnte lang für die Oetker-Gruppe Verwaltungs- und Industriebauten plante, hatte sich beim Entwurf für die 1955 von Oetker übernommene Reederei an zwei berühmten New Yorker Vorbildern orientiert: am Lever House (SOM, 1951-52) und am Seagram Building (Mies van der Rohe, 1954-58), zwei Hochhäusern mit gläsernen Fassaden, die von der primären Tragkonstruktion losgelöst sind. Das Hamburger Hochhaus mit Großraumbüros ließ Pinnau - wie beim Lever House - über einem zweigeschossigen Riegel errichten, in dem unter anderem die Eingangshalle und das Casino untergebracht wurden. Den westlichen Abschluss des Gebäudeensembles bildete ein sechsgeschossiger Büroriegel.

Denkmalgerechte Sanierung des Hochhauskomplexes
Nach einem halben Jahrhundert Nutzungsdauer war es Zeit für eine grundlegende Sanierung und Arrondierung der mittlerweile denkmalgeschützten Hauptverwaltung. Die Bestandsbauten wurden, in Abstimmung mit der Denkmalpflege, bis auf die Tragkonstruktion entkernt und entsprechend den heutigen technischen und energetischen Anforderungen neu aufgebaut.

Erneuerung der Fassade
Das rund 60 Meter hohe Hochhaus erhielt eine neue vorgehängte Fassade aus Kastenfenstern mit einem inneren Lüftungsflügel (Dreifachverglasung) und einer äußeren belüfteten Prallscheibe in einem umlaufenden Leichtmetallrahmen, die auch als Absturzsicherung dient. Der Sonnenschutz wurde - vor Wind und Witterungseinflüssen geschützt - zwischen den beiden Schichten integriert. Aufgrund der Bautiefe der neuen Fassaden vergrößerten sich die Außenabmessungen des Hochhauses seitlich um jeweils 23 cm. Um trotz der Verbreiterung der Ansichten um je 46 cm den Proportionen der alten Fassaden möglichst nahezukommen, wurden die Fassadenachsabstände im Vergleich zum ursprünglichen Zustand um jeweils 1,5 cm vergrößert und das Gebäude um ein weiteres Geschoss aufgestockt. Wegen der neuen zweischaligen Fassade war es notwendig, den Rohbauumfang des westlichen Bestandsgebäudes teilweise anzupassen. Im Hochhaus mussten (auch wegen der Aufstockung um ein Geschoss) die Stahlbetonstützen verstärkt werden.

Erweiterung durch einen Neubau
Unmittelbar an den bisherigen westlichen Kopfbau angrenzend, errichteten KSP Jürgen Engel Architekten einen siebengeschossigen Büroneubau mit einem zentralen Atrium. Mit seiner horizontalen Aufteilung bezieht er sich zwar auf den Bestandskomplex, jedoch setzt er sich mit seinen Kastenfenster-Fassaden zugleich gestalterisch ab. Die erweiterte Hauptverwaltung mit nunmehr rund 28.000 Quadratmetern Bruttogeschossfläche bietet Platz für etwa 800 Mitarbeiter. Diese erfreuen sich an großzügigen Arbeitsplätzen mit spektakulären Ausblicken in die von Fleeten durchzogene Hamburger Innenstadt und auf den Hafen. Die sorgfältig sanierte Eingangshalle wurde im unverfälschten Ambiente der 1960er Jahre weitgehend erhalten und hat bis heute nichts von seinem Charme eingebüßt.