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Nichtoffener Wettbewerb | 12/2018

Erweiterung der Fritz-Winter-Gesamtschule in Ahlen

1. Preis

Preisgeld: 6.500 EUR

Heimspiel Architekten Matzken Kampherbeek PartGmbB

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurfsverfasser organisiert die gestellte Aufgabe in Form eines eigenständigen Lernhauses vollständig auf einer Ebene. Sämtliche Funktionen mit Ausnahme der Beratungsräume werden um ein innenliegendes Atrium gruppiert.
Städtebaulich ist der -bedingt durch die gewählte Eingeschossigkeit- ´raumgreifende´ Baukörper dennoch sehr gut in das räumliche Spannungsfeld zwischen Werseaue und Schulhof eingebunden. Die gegebenen Außenraumqualitäten können so gut aktiviert werden und es entsteht für jeden Klassenraum eine qualitativ gute Innen-Außen-Relation mit guten Aus- und Einblicken.
In der Erschließung knüpft diese Lösung an den heute vorhandenen Bestand an und trennt dabei sicher die Erschließung der Schule allgemein von der Erschließung des neuen Lernhauses. Damit werden unnötige Störungen des neuen Klassenverbunds vermieden.

Die somit gegebene uneingeschränkte Barrierefreiheit spricht für den Entwurf. Hierbei überzeugen die offen im Entréebereich gelegenen Beratungsräume in Bezug auf Privatsphäre nicht, sie sind jedoch gut auffindbar.

Trotz der Baukörperlängen von 32 m und mehr setzt der Verfasser das den westlichen Bereich der Schule prägende Prinzip der quadratischen Kuben mit Zeltdächern mit diesem Entwurf auch im östlichen Bereich des Schulgrundstücks fort. Die im Kernbereich des Schulstandortes gelegenen Zeilenstrukturen werden so gut eingebunden.

Die Idee, alle Klassen- und Differenzierungsräume um ein Atrium zu gruppieren, ist geeignet, den Zusammenhalt der Schulfamilie zu stärken, wobei die Anzahl von ca. 180 Schülerinnen und Schülern, die dieses Lernhaus regelmäßig nutzen werden, bei der Ausgestaltung der Aufenthalts- und Verkehrsflächen Beachtung finden muss.
In diesem Zusammenhang bietet das natürlich belichtete, offene Atrium mit einer Fläche von ca. 60 m² eine zusätzliche Aufenthaltsqualität. Ob ein durch die Schülerinnen und Schüler gut nutzbarer und zugleich auch dauerhaft gut unterhaltbarer Raum entsteht, wird in der Jury intensiv diskutiert.
Die Klassen- und Differenzierungsräume ergänzen sich in Anordnung und Zuordnung gut und lassen aus pädagogischer Sicht eine sehr gute Nutzbarkeit erwarten. Die in den geschlossenen Atriumbereich eingestellten WC-Räume hingegen wirken deplatziert und störend.

Durch die offene Dachkonstruktion entstehen differenzierte Raumhöhen, die zwar einerseits das Raumvolumen geringfügig erhöhen, andererseits aber der Aufenthaltsqualität sowohl in den Klassenräumen als auch im geschlossenen Bereich des Atriums zu Gute kommen.
Die vorgeschlagene massive Bauweise knüpft gestalterisch gut an den Bestand an und stellt zugleich eine robuste und nachhaltige Lösung dar.

Insgesamt ein eigenständiger, sehr qualitätsvoller Ansatz, der sich harmonisch in das Gesamtgefüge integriert.