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Einladungswettbewerb | 12/2018

Neugestaltung der Platzflächen vor Amperhalle und Bürgerhaus

2. Preis

Preisgeld: 6.500 EUR

STADT RAUM PLANUNG, Martina Schneider

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Die Gemeinde Emmering plant das Umfeld des Bürgerhauses und der Amperhalle neu zu gestalten, um eine attraktive Nutzung für die Bürger und Vereine der Gemeinde und Veranstaltungen verschiedenster Art zu ermöglichen. Die Neugestaltung umfasst sowohl die Promenade (Zuwegung) als auch die Platzflächen.

Der Entwurf sieht im Vorfeld des Bürgerhauses einen neuen großzügigen Platz vor. Die bestehenden Großbäume werden in die Platzfläche integriert und durch Neupflanzungen im Vorfeld der Amperhalle ergänzt. Lange Sitzelemente, Pflasterbänder und Rinnenelemente gliedern die durchgängige Belagsfläche. Ein Fontainenfeld mit Wassertisch wird zum Anziehungs- und Attraktionspunkt. Nach Süden wird der neue Platz durch eine fest installierte Bühne räumlich gefasst.

Der Straßenraum wird im Eingangsbereich aufgeweitet. Es entsteht ein weitläufiger Straßenabschnitt mit einer breiten Querungshilfe.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit besticht durch den konzeptionellen Ansatz, das Bürgerhaus auf den Bürgerplatz zu setzen, mit linearen Elementen den großzügigen Platz angenehm zu strukturieren und ganz selbstverständlich von der Estinger Straße ins Zentrum zu leiten. Die bestehenden räumlichen Kanten werden durch kleine Eingriffe und Ergänzungen zu einem schlüssigen Ensemble organisiert. Durch zurückhaltende Setzungen von Großbäumen auf dem Platz werden Zonen geschaffen, die durch Ergänzung von Sitzelementen und dem Fontänenfeld die alltägliche Attraktion des Platzes steigern und eine gute Aufenthaltsqualität erwarten lassen. Die dauerhaft installierte Bühne ist Mittler zwischen dem urbanen Platz und den landschaftlich geprägten Amperauen. Westlich der Amperhalle werden Kinderspielflächen angeboten. Diese Nutzung wird an den verorteten Stellen in Frage gestellt und auch in ihrer formalen Ausbildung kritisch gesehen. Insgesamt ist die barrierefreie Ausbildung gut gelöst, im Bereich des Kirchenvorplatzes ist diese jedoch von Osten und Westen zu gewährleisten. Der Auftakt an der Estinger Straße ist aus verkehrstechnischer Sicht zu hinterfragen. Der vorhandene Straßenquerschnitt ist für die dargestellte Ausbildung einer begrünten Mittelinsel nicht geeignet. Begrüßt wird der Versuch, den Eingang in die Promenade durch eine Aufweitung zu markieren, jedoch wäre eine deutlichere Ausformulierung des angestrebten Platzcharakters wünschenswert. Die angebotene Materialität des Plattenbelags und der Sitzelemente in Beton ist grundsätzlich vorstellbar, allerdings ist die gewählte Farbigkeit für die angestrebte Aufwertung wenig attraktiv. Die Reihenverlegung mit einheitlichen Plattenformaten über die große Fläche erscheint unsensibel und als Vorschlag für Promenade und Platz zu undifferenziert. Gestalterisch nicht zufriedenstellend sind die Betoneinfassungen der Baumscheiben vor der Kirche die darüber hinaus die Nutzung des Kirchenvorplatzes einschränken. Die multifunktionale Bespielbarkeit des Bürgerplatzes mit den angedachten Szenarien ist gut gelöst, die feste Bühne stellt an dieser Stelle ein begrüßenswertes Zusatzangebot dar. Leider finden sich die aufgezeigten konzeptionellen Stärken im Detail und in der Materialwahl nicht wieder, insgesamt stellt die Arbeit einen wichtigen Beitrag zur gestellten Aufgabe dar.