modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren
2. Rang 3 / 3

Mehrfachbeauftragung nach HOAI (Freianlagen) mit integriertem Planungsworkshop | 11/2018

Neugestaltung des Rathausvorplatzes Bayreuth

3. Rang

RSP Architektur + Stadtplanung GmbH

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser leiten ihre Idee für die Gestaltung der beiden Plätze aus der historischen Konfiguration ab. Der Rathausplatz wird als Lücke in der den Luitpoldplatz prägenden Randbebauung verstanden, was auf den Verlust des ehemaligen Palais Reitzenstein zurückzuführen ist. Der Luitpoldplatz wird als der dominierende Stadtraum gesehen, der Rathausplatz als „untergeordnetes Anhängsel“. Die Jury respektiert diesen historisierenden Ansatz, wenngleich die jetzige Raumfolge durchaus auch als dreiseitig umschlossener Empfangshof („cour d’honneur“) des Rathauses verstanden werden kann, dessen Achse sich sogar in der Alexanderstraße fortsetzt. Es ist also nicht zwingend, diese Analyse in eine perforierte Platzraumkante wie den vorgeschlagenen Stadtbalkon münden zu lassen. Im Gegenteil, die Jury ist der Auffassung, daß die Stadtloggia den Platz abriegelt, beengend und abschottend wirkt. Es bedarf keiner Torsituation. Die Neuordnung des Luitpoldplatzes und die doppelte Baumreihe unter Beibehaltung des Baumbestandes mit einer Akzentuierung in der Achse des Rathauseingangs ist ein guter Beitrag. Der Vorschlag verspricht eine neue Identität dieses wichtigen Platzes. Der Stadtbalkon wird kritisch gesehen. Nicht nur aus stadträumlicher Sicht, sondern auch hinsichtlich Gestaltung, Gebrauchstauglichkeit und Unterhalt. Die Gestaltung des Rathausplatzes wird positiv gewertet. Die Verteilung der Pflanzen wirkt ruhig und ausgewogen. Es sind vielfältige Sitzmöglichkeiten vorhanden. In Verbindung mit dem Stadtbalkon entsteht ein U-förmiger Binnenraum, der sich zum Rathaus hin öffnet. Das unmittelbare Vorfeld vor dem Rathaus wird zu einer tendenziell straßenartigen Situation. Die Positionierung des Kugelbrunnens verstärkt diesen Eindruck. Auch hier wird deutlich, daß der Entwurfsansatz nicht zielführend ist. Die Öffnung der Kunsthalle zum Platz und die Stärkung der Eingangssituation sind jedoch wichtige Impulse des Entwurfs. Die intensive Auseinandersetzung der Jury mit dem Entwurf zeigt das Interesse an der Arbeit und an dem Potential einer Befassung mit der Historie. Der Bildtransfer in unsere Zeit wird jedoch von den Verfassern derart terminiert dargestellt, daß der Entwurf für eine Ausführung nicht empfohlen werden kann.
2. Rang 3 / 3