Renault Traffic Future Award 2007

Die 2. Strelasundquerung verbindet über die B96 neu die Insel Rügen mit der Ostseeautobahn A 20 und beseitigt das bisherige Nadelöhr auf dem stauanfälligen Rügendamm. Nach ihrer Fertigstellung im Herbst 2007 wird die 2.831 m lange Rügenbrücke eine von Deutschlands wichtigsten Großbrücken sein. Das feinfühlig entwickelte Bauwerk, insbesondere die seilverspannte Ziegelgrabenbrücke, fügt sich harmonisch in das maritime, innerstädtische Umfeld ein und setzt zum Weltkulturerbe der Altstadt Stralsund einen angemessenen Akzent. Die Schrägseilbrücke über den Ziegelgraben dominiert aufgrund ihrer exponierten Höhenlage das Gesamtbild des Brückenzuges, der aus sechs Teilbauwerken besteht (vier in Spannbetonbauweise, eines in Stahlverbundkonstruktion und die Vollstahlbrücke). Für sämtliche lastabtragenden Bauteile wurde die Tropfenform als verbindendes und gestalterisch prägendes Merkmal eingeführt. Die Querschnittsform des Tropfens wurde wegen des maritimen Bezuges gewählt - im Windkanalversuch bestätigte sich, dass diese Form auch konstruktiv und wirtschaftlich vorteilhaft ist.
Die Rügenbrücke stellt eine Symbiose hoher ökologischer, städtebaulicher und technischer Anforderungen dar. Neben funktionalen Aspekten wurden beim Bau der Brücke auch Faktoren wie Vogelzugrouten und die Lebensbedingungen der Meeresfauna berücksichtigt. Beispielsweise wurden aufwendige Bauverfahren gewählt, um ökologisch kritische Trübungsfahnen im Wasser zu vermeiden. Grundlage der innovativen und umweltverträglichen Abwicklung der Großbaustelle ist der vom Projektträger gepflegte Dialog mit allen Betroffenen und Beteiligten sowohl in der Bauvorbereitung als auch in der Bauphase.