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Preis 2 / 2

Award / Auszeichnung | 12/2018

Bauherrenpreis 2019 für Wohngebäude in der Messestadt Riem

Ansicht West

Ansicht West

Wohnen ohne Auto

DE-81829 München, Oslostrasse 4

Anerkennung

Pool Leber Architekten BDA

Architektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Wohnungsbau

  • Projektgröße:

    1.862m² (geschätzt)

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 01/2016
    Fertigstellung: 01/2017

Projektbeschreibung

Das Bauvorhaben Wohnen ohne Auto basiert auf einer Initiative, die durch den Verzicht auf ein Auto sowohl nachhaltiges als auch kostensparendes Wohnen in der Stadt verfolgt. Hierdurch werden nicht nur Auto-Herstellung und Meilen verringert sondern auch der öffentliche Verkehr gestärkt. Ebenso entfallen die Kosten, wie Herstellungsenergie- und der Materialverbrauch für die Tiefgarage. Die für Gäste nachzuweisenden Stellplätze wurden in einem nahe gelegenen Parkhaus erworben und mit Carsharing belegt.

Flächeneffizienz:

Die Baugruppe teilt gemeinsame Räume wie Dachterrasse, Gästeapartment, Werkstatt, Hobbyraum und Fahrradkeller. Die Einzelwohnungen sind etwas kleiner, da die Bewohner auf diese gemeinsamen Flächen zurück greifen können. Hierdurch werden sowohl Baukosten und Herstellungsenergie verringert, als auch wird dem Trend zu immer mehr Wohnfläche pro Person entgegengewirkt. Wo sonst der Verbrauch von Energie pro Quadratmeter immer weiter steigt, sinkt hier der Energieverbrauch pro Person. Die 6 barrierefreien Wohnungen liegen am Treppenhaus mit Aufzug, während die rein über den Laubengang erschlossenen Wohnungen zum Teil mit nach außen öffnenden Eingangstüren betreten werden, wodurch wiederum Wohnfläche optimiert wurde. Diese Optimierung zieht sich durch das ganze Projekt, und basiert auf einer Vielzahl von kleinen und großen Maßnahmen, die in Ihrer Summe ein kleines Gästeapartment ermöglichten, das unkompliziert Besuch trotz zum Teil „eng anliegender“ Wohnsituationen erlaubt.

Entwurfskonzept:

Aus dem Wohnflächenbedarf der Kernbaugruppe wurde ein tragendes Schottenraster entwickelt, das an den Rändern große Wohnungen im Zentrum kleinere Einheiten vorsieht, und eine flexible Grundrissgestaltung innerhalb der Einheiten mit Trockenbauwänden erlaubt. Durch das strenge Raster, und die übereinander liegenden Versorgungskerne wurde kostensparend und dennoch flexibel geplant. Die Flexibilität zeigt sich an den komplett unterschiedlich gestalteten Grundrissen trotz gleicher Grundflächen. Dies ermöglichte eine große Identifikation der Bewohner mit ihren Wohnungen und ihrem Gebäude, das jeder Bewohner geprägt und beeinflusst hat. Auch können einzelne Wohnungen wieder in 2 Wohnungen aufgeteilt werden. Neben den Effizienzgedanken, die das Projekt prägten, unterstützt vor allem der Umgang mit Licht, Material und Form die Wohnqualität des Gebäudes. Die über die ganze Fassade verteilten, nach Süden gerichteten Erker gewähren auch den mittig liegenden Wohnungen neben der Ost-West Belichtung den Blick Richtung Süden und Sonneneinstrahlung aus drei Himmelsrichtungen. Ebenso umarmt der Wohnraum die großzügigen Balkone und Terrassen und erweitert hierdurch nicht nur die Wohnfläche nach draußen, sondern gewährt auch einen windgeschützten Bereich und Privatheit im Außenraum.

Städtebau:

Zusammen mit drei weiteren Baugemeinschaften bildet das Gebäude einen Block, der an drei verschiedene Grünräume anschließt: an den bestehenden Grünzug, an einen kleinen Quartiersplatz und an den Innenhof. Die eher geschlossenen Fassaden zum Blockäußeren und zum öffentlichen Raum sollen zusammen mit den anderen Gebäuden auf dem Baufeld zur Bildung eines städtischen Blockcharakters beitragen. Richtung Westen zum Innenhof, einem halb-privaten Raum, öffnet sich das Gebäude hingegen mit seinen Erkern, Balkonen und Terrassen, und verzahnt sich hierdurch mit dem landschaftlichen Strukturen. Eine weitere Verknüpfung des Neubaus mit dem vorstädtischen Umfeld entsteht durch das Durchbinden der Erschließung vom Quartiersplatz über den Innenhof zum Grünzug. Durch das Anbinden der Gebäudeerschießung an das öffentliche und private Wegesystem von Innenhof und Grünzug verwebt sich der Bau mit dem Umfeld und versucht hierdurch die Beziehungslosigkeit des Neubaugebietes zu überwinden und zur Belebung der öffentlichen Flächen beizutragen.

Energiekonzept:

Um im Gebäude den ökologischen Ansatz wieder zu spiegeln und durch Fördermittel die Baukosten gering zu halten, wurde im KFW 55 Standard gebaut. Die Nordwohnungen sind mit Einzelraumlüftern mit Wärmerückgewinnung ausgestattet, während andere mechanisch belüftet werden. Alle Fenster sind dreifachverglast und mit außenliegendem Sonnenschutz ausgestattet. Das 18cm starke WDVS wurde aus Mineralwolle erstellt.

Vision:

Letztlich wurde nach einem langen Planungsprozess ein vielseitiges Gebäude geschaffen, das von den Wurzeln des Autofreien Ansatzes, über eine energieeffiziente Bauweise mit angemessenem Maß und Mitteln, bis hin zur Spezifik und Flexibilität jeder einzelnen Wohnung eine dauerhafte, freudvolle und gemeinschaftsorientierte Nutzung durch verschiedene Altersgruppen ermöglicht. Seine Vision ist es eine alltagstaugliche Referenz zu bilden, die eine Balance sucht zwischen den ökologischen, ökonomischen, partizipativen und gestalterischen Aspekten des Bauens.

Mitarbeit:
Valéria Polakovičová, Johannes Sailer, Joanna Tomaszewska, Aniko Aradi
Ansicht Ost

Ansicht Ost

Laubengang

Laubengang

Wohnungseingang

Wohnungseingang

Treppenhaus

Treppenhaus

Treppenhaus

Treppenhaus

Zugang Dachterrasse

Zugang Dachterrasse

Zugang Dachterrasse

Zugang Dachterrasse

Dachterrasse

Dachterrasse

Fahrradkeller

Fahrradkeller

Wng.1, Eingang

Wng.1, Eingang

Wng.1, Flur

Wng.1, Flur

Wng.1, Wohnen

Wng.1, Wohnen

Wng.4, Küche

Wng.4, Küche

Wng.13, Küche

Wng.13, Küche

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LP

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Städtebau

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Prozess

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Struktur

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EG

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OG

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DG

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DACH

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BB

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