Neubau eines Kulturcentrums am Theodor-Fliedner-Gymnasium in Düsseldorf

Der vorliegende Beitrag schlägt für den Neubau des Kulturcentrums einen solitären und in
seiner Gesamterscheinung ausdruckstarken, dreigeschossigen Neubau vor. Die
kompakte Grundform ist flächensparend, im baulichen Kontext präzise gesetzt und
eröffnet Möglichkeiten für eine großzügige Außenraumgestaltung. Während die Bereiche
für Musik und Kunst im Erdgeschoss bzw. 1. Obergeschoss untergebracht sind, wird der
Andachtsraum im 2. Obergeschoss, dem sog. Dachgeschoss vorgeschlagen.
Die Jury würdigt die städtebauliche, wie auch die architektonische Qualität des Entwurfs.
Auch lassen die Unterrichtsräume eine schöne Stimmung und Qualität erwarten.
Auf Grund der kompakten Organisation um das Fluchttreppenhaus herum, verbleibt
jedoch neben den notwendigen Flächen zur Erschließung, relativ wenig gemeinschaftlich
nutzbarer Raum, der ein Miteinander ermöglichen würde.
Kritisch wertet die Jury auch die deutliche Introvertiertheit des Gebäudes sowohl in der
Organisation als auch in der Formensprache. Der Andachtsraum ist zudem zu knapp
bemessen und durch die Lage im Dachgeschoss wenig präsent für die tägliche schulische
und multifunktionale Nutzung. Die hermetische Abgeschiedenheit wird als atmosphärisch
reizvoll angesehen, widerspricht jedoch sowohl der Haltung der Schule als auch der im
Fazit der Verfasser selbst formulierten „gestischen Öffnung der Kirche zur Welt“.
Die Verfasser empfehlen, auf Grund der Lage des Andachtsraumes im Gesamtgefüge
des Gebäudes, das Projekt in einem Zuge und ohne Bauabschnitte zu realisieren. Dies
sieht die Jury genauso, verweist aber auf die in den Ausschreibungsunterlagen deutlich
geforderte Etappierung in zwei Bauabschnitte auf Grund der Finanzierungsmöglichkeiten.
Die Jury wertet die Arbeit als einen interessanten und architektonisch wertvollen Beitrag.