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Award / Auszeichnung | 09/2007

Architekturpreis der Stadt Leipzig 2007

Wolkenlabor des Instituts für Troposphärenforschung Leipzig

DE-04318 Leipzig, Permoser Str. 15

Architekturpreis

Schulz und Schulz

Architektur

Leibniz-Institut für Troposphärenforschung e.V.

Bauherren

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Hochschulen, Wissenschaft und Forschung

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 01/2005

Beurteilung durch das Preisgericht

In seinem quasi klassischen Aufbau und seiner Singularität provoziert dieses Bauwerk die Frage nach der Angemessenheit seiner monumentalen Form. Anhand der Pläne diskutierte das Preisgericht dieses Thema noch kontrovers. Vor Ort und auch nach kundiger Einführung in die Funktion des Labors für die Troposphärenforschung wird jedoch die Dimension und Gestaltung des fensterlosen Turmes als das Ergebnis vielfältiger technischer Notwendigkeiten zur Erforschung von Wolken nachvollziehbar. Ebenso der erdgeschossige Sockel, der mit seinen Labor- und Verwaltungsräumen eine „dienende“ Funktion übernimmt. Aus der Überlagerung des kreisförmigen Turmes mit dem quadratischen Sockel entsteht quasi als Restfläche eine großzügige Flurzone. Abgesehen von den Oberlichtern in diesem Bereich, die etwas unmotiviert dekorativ erscheinen, setzt sich im Innern des Gebäudes der Eindruck eines stringenten Pragmatismus fort: geschraubte Verbindungen von Winkel- und Flachstahlprofilen in den Treppenläufen, offene Gitterroste, überall Sichtbeton, einfache Ausbaumaterialien.

Was diesen Nutzbau letztlich so bemerkenswert erscheinen lässt, ist sein bewusstes oder unbewusstes Spiel mit den Konventionen der zeitgenössischen Architektur. Die Harmlosigkeit eines zierlichen Bungalows wird mit der Kompromisslosigkeit eines Reaktors gepaart, die Monumentalität klassischer Geometrien mit dem Pragmatismus der Fabrik. Es entsteht eine in jeder Hinsicht merkwürdige Architektur, der es trotz ihrer Einfachheit gelingt, mit einer neuen – quasi hybriden – Gebäudeskulptur vielfache Assoziationen zum Schwingen zu bringen.