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Verhandlungsverfahren | 01/2019

Objektplanungsleistungen für Gebäude und Innenräume für die Neuerrichtung des Schulstandortes Weiterführende Allgemeinbildende Schulen (WAS), Freiberger Straße, Dresden.

Zuschlag

Junk & Reich Architekten BDA Planungsgesellschaft mbH

Architektur

Hartmann + Helm Planungsgesellschaft mbH

Architektur

Erläuterungstext

Ziel des Entwurfs ist die städtebauliche Neuordnung des Standortes am Kohlebahnhof unter Berücksichtigung der Standortgeschichte und der vorliegenden Randbedingungen des Baufeldes im Kontext mit der Umgebung aus lärmintensiven Verkehrswegen und dem neu gestalteten Weißeritz-Grünzug.
Die Umgebung des Baufeldes ist geprägt durch die vorhandene Gewerbebebauung im Süden, die neu entstehende Bebauung eines Bauträgers im Osten sowie durch den 2008 neu gestalteten Grünzug entlang des historischen Verlaufs der Weißeritz im Norden. Die heute bestehende Bau- und Nutzungsstruktur im Umkreis des Kohlebahnhofs bildete sich bereits im frühen 19. Jahrhundert heraus und transportiert somit ein wichtiges Stück Dresdener Stadtgeschichte. Das schon damals von industrieller Entwicklung geprägte Erscheinungsbild diese Teils der Stadt hat sich bis heute weitgehend erhalten. Mit dem vorliegenden Entwurf soll im Bereich des aktuell brach liegenden Planungsgebietes eine städtebauliche Struktur entstehen, die die Raumkanten der gegenüberliegenden Stadtteilstrukturen aufnimmt und mit dem Weißeritz-Grünzug vernetzt. Mit dem neuen Schulcampus beginnt die Transformation des Ambientes vom vorstädtischen Mischgebiet zur erweiterten City-Lage.
Die Kanten der angrenzenden Straßenfluchten bilden Raumkanten des Schulgebäudes. Zum Grünzug hin entsteht mit Hilfe der drei neuen Stadtbausteine eine Verzahnung zum Gelände. Entlang der Freiberger Straße und zur Bahn hin schirmen die Gebäudefluchten das Gelände gegenüber der lauten Umgebung ab. Angepasst an die innere Funktion, das Volumen des Raumprogramms und die nördliche Grundstückskante staffeln sich die drei Bausteine nach Höhe (Geschossigkeit) und Länge (Fußabdruck). Die städtebauliche Form vermittelt in diesem Rhythmus hin zur östlichen Grundstücksseite, welche den Auftakt in das Planungsgebiet sowie zur Innenstadt bildet.
An der Südostecke des Grundstücks befindet sich deshalb ein 4-geschossiger Baukörper, gefolgt von einem 3-geschossigen und der 2-geschossigen Sporthalle. Auf eine 5-Geschossigkeit für die Schulgebäude wird mit Bezug auf die allgemeinen Schulbauempfehlungen nach Abwägung verzichtet.
Rückgrat der Anlage ist die im Gebäude eingeordnete Schulstraße als innere Verbindung der Teilbaukörper, welche die Vernetzung der inneren Gebäudestrukturen ermöglicht. Es entsteht aus drei Bausteinen ein zusammengefügtes Gebäude, welches durch mäandernde Grundrissformen die gewünschte Kleinteiligkeit der Stadtbausteine und den menschlichen Maßstab innerhalb des voluminösen Raumprogramms abbildet. Außerdem ermöglicht die gewählte städtebauliche Struktur eine komplette natürliche Belichtung aller Räume im Gebäude. Die Fassadenlängen leiten sich aus der Funktionsverteilung ab und spiegeln den Rhythmus der südlichen Freiberger Straße wider.
Auf die Straßenfluchten der Papiermühlengasse, der Florastraße und des Jagdweges wird hierbei direkt Bezug genommen. Zur Betonung und Verknüpfung des Grünzuges mit dem Baufeld wer-den die Grünräume mit dem mäandernden Grundriss der Fassadennordseite verzahnt. In Anlehnung an die historischen Gleisstränge werden in der Gestaltung der Außenanlagen lineare Gliederungen geometrisch überlagert und der Grünraum des angrenzenden Schulhofes somit funktionell gestaffelt. Die Schulhöfe umspülen die Gebäudestruktur und können die Bereiche nach Nutzung bzw. Themen und Altersstufen etc. zonieren. Durch die Abriegelung nach Süden und Osten sind die Pausenhöfe lärmgeschützt. Der angrenzende Grünzug rahmt die Außenbereiche nach Norden. Im direkten Bezug zur Sporthalle werden alle geforderten Außensportflächen untergebracht.