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Offener Wettbewerb | 04/2019

Quartiers- und Landschaftspark Berlin TXL

ein 2. Preis

Preisgeld: 34.206 EUR

Weidinger Landschaftsarchitekten GmbH

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit besticht durch das klare Konzept der Heidebrücke. Die Heidelandschaft wird bis in den Quartierspark gezogen, wodurch mit einer Geste unterschiedliche Teilräume, vom Tegeler Forst bis zum Quartierspark, verbunden werden. Das Heideband wird in der West-Ost-Abfolge variiert und passt sich so dem jeweiligen Stadtkontext an. So ist im östlichen Abschnitt, dem Quartierspark, das Heideband deutlich formaler ausgebildet und mit Spielnutzungen durchsetzt.

Kritisch anzumerken ist, dass durch die starke Fokussierung auf die Heidebrücke Teilbereiche des Landschaftsparks etwas untergenutzt erscheinen wie z.B. der Bereich zwischen der UTR und dem Schumacher Quartier. Auch erscheint der Übergang der gemähten Wiesenflächen zu den Heideflächen in Realität deutlich subtiler als es die Plangrafik suggeriert.

Besonders hervorzuheben ist die gelungene Überführung der natürlichen Vegetation der Tegeler Stadtheide in ein zeitgemäßes Flächenlayout des Quartiersparks. Hier kann ein interessantes Zusammenspiel naturnaher Vegetationsflächen und formaler Parkgestaltung entstehen.

Der verspringende Weg entlang des Heidebandes im Quartierspark eröffnet interessante Perspektiven und erzeugt abwechslungsreiche Teilräume. Bedauert wird, dass er sich nicht in den Landschaftspark fortsetzt. Die Integration und Anordnung von Aktionsbereichen im Heideband werden positiv gesehen, insbesondere der Auftaktplatz und der Spielbereich am Schulzentrum, dennoch werden hier noch weitere urbane Elemente vermisst.

Von der Jury wurde in Frage gestellt, ob die naturnahen Vegetationsbereiche dem zu erwartenden hohen Nutzungsdruck dauerhaft Stand halten. Der zu erwartende Pflegeaufwand konnte hier nicht abschließend abgeschätzt werden, erscheint aber in starker Abhängigkeit der Nutzungsintensität zu stehen. Auch wurde die Heidebrücke im Übergangsbereich zwischen Quartierspark und Landschaftspark kritisch hinsichtlich einer möglichen Barrierewirkung gesehen.

Eine dauerhaft offene Wasserfläche im Quartierspark ist nur mit Abdichtung und hohem Aufwand möglich. Die Wetlands im Landschaftspark werden für das Regenwassermanagement nicht benötigt.

Die Idee der Heidebrücke fasziniert, wird jedoch in ihrer Umsetzbarkeit und dauerhaften Praktikabilität auch kontrovers diskutiert.