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kooperatives Werkstattverfahren | 03/2019

Neuländer Quarree in Hamburg

Neuländer Quarree, Wohnhochhaus

Neuländer Quarree, Wohnhochhaus

Gewinner / Bauteil A3

ROBERTNEUN™

Architektur

Bollinger+Grohmann

Tragwerksplanung

Erläuterungstext

Neuländer Quarree
Bauteil A3 - Wohnhochhaus

Das Neuländer Quarree ist Teil eines weitgreifenden Stadtumbaus und Strukturwandels des ehemaligen Harburger Hafenareals und stellt somit die grundlegende Frage, wie es gelingt, den historischen Ort zu transformieren und so eine gebundene und unverwechselbare Architektur zu schaffen.
Nicht kopieren oder musealisieren, sondern kontextuelles Weiterbauen ist das Thema.

Der länglichere Baukörper (statt des nahezu quadratischen des Masterplans) klärt die Stadträume und Orientierung des Quartiers zum Wasser.
Das Hafenbecken wird vergrössert, stellt die denkmalgeschützten Kranfundamente frei und macht das Becken zum zentralen Ort des Quartiers am Wasser. Die öffentlichen Strassen, senkrecht zum Kanal, werden an das Becken, auf die gewonnenen Plätze geführt. Das Neuländer Quarree gewinnt eine deutliche Verortung am Kanal und Hafenbecken.

Das Hochhaus wird direkt am Hafenbecken positioniert und durch großmaßstäbliche V-Stützen, an Krankonstruktionen erinnernd, aufgeständert. In seiner Dimension bezieht es sich abweichend vom Masterplan auf das neugeformte Hafenbecken. Es wächst wie historische Speicherbauten direkt aus dem Wasser bzw. der Kaimauer heraus. Die volumetrische Figur lehnt sich an serielle Siloarchitekturen an und macht sich diese zunutze.

Es entsteht eine gefaltete Fassade als vertikale äussere Figur und kohärent dazu eine um 45° verdrehte orthogonale Grundriss-Struktur, mit der die Schallschutzanforderungen, die Belichtung und eine Mehrfachorientierung der kleinen Wohnungen realisiert werden können.

Die gefaltete Fassade bildet in einem ersten Schritt schallabgewandte Fassadenflächen zur schallgeschützen Belüftung und ermöglicht zugleich bereits bei zweiachsigen Wohnungen eine zweiseitige Orientierung (Sonne und Blick Richtung Hamburg/Hafencity).
Jede zweite Achse wird dabei als schallschutzverglaste Loggia ausgebildet, über die alle Aufenthaltsräume natürlich belüftet werden können und die darüber hinaus der Reduzierung schalltechnischer Belastungen für schutzbedürftige Schlaf- und Aufenthaltsräume dient.
Sämtliche andere Fenster können als Festverglasungen als Panorama- und Sitzfenster ausgebildet werden.
In der horizontalen Stapelung von Einschnitt und Loggia entsteht der gewünschte stark vertikale Baukörper.

Im Sockel wird das Wasser- und Quartierniveau über die Aufständerung miteinander verwoben.
Unter dem Hochhaus entsteht eine zweigeschossige Stadtloggia am Hafenbecken und verbindet die beiden angrenzenden Kanalplätze mit dazugehörigen Tribünentreppen.
Zwei öffentlichkeitswirksame und zweigeschossige Gewerbeeinheiten wie Kantine, Eisdiele oder Restaurant verbinden die beiden Stadtniveaus auch im Innenraum und stärken den öffentlichen Charakter dieses Ortes am Wasser.

Entsprechend der Materialität der Kaimauern und Treppenanlagen werden die konstruktiven Elemente des Sockels, also V- Stützen, Rückwand Stadtloggia und Unterdecke des aufgehenden Hochhauses als sichtbare Stahlbetonkonstruktion ausgebildet.
Die Fassaden der Obergeschosse sind als hinterlüftete Metallfassaden mit feiner Profilierung (20 x 20mm) ausgebildet. Aluminiumfenster und Ganzglasgeländer an den hervorspringenden Balkonen erzeugen insgesamt ein körperliches und monochromes Ganzes, das durch die Tiefe der gefalteten Fassade und die verglasten Loggias eine grosse Plastizität und entsprechende Licht-/ Schattenwirkungen erzielt. Die Kombination von Graubeton und Aluminiumblechen reduziert die Lasten im Hochhausbereich und ist ein weiterer kontextueller Verweis auf industrielle Siloarchitektur.

Das Vorgefundene und dessen kultureller Kontext dient als Ausgangspunkt eines lebendigen Überschreibens und bleibt zugleich Teil der typologischen und architektonischen Transformation. Das Vorgefundene ermöglicht erst eine gebundene und dadurch spezifische Architektur.
Neuländer Quarree, Wohnhochhaus

Neuländer Quarree, Wohnhochhaus

Neuländer Quarree, Wohnhochhaus

Neuländer Quarree, Wohnhochhaus

Neuländer Quarree, Wohnhochhaus

Neuländer Quarree, Wohnhochhaus

Neuländer Quarree, Wohnhochhaus und Technologiezentrum

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Neuländer Quarree, Wohnhochhaus, Wohnungstypologien

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Neuländer Quarree, Wohnhochhaus, Grundrisse

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