modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren
Preis 2 / 2

Award / Auszeichnung | 01/2019

Flächenrecyclingpreis Baden-Württemberg 2019

Neugliederung des Firmenareals der URACA GmbH & Co.KG unter Einbeziehung des Hochwasserschutzes

DE-72574 Bad Urach

Sonderpreis

HANK + HIRTH

Architektur

Fritz Planung GmbH

Bauingenieurwesen

Stadt Bad Urach

Städte/Gemeinden

URACA GmbH & Co. KG

Bauherren

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Büro-, Verwaltungsbauten; Gewerbe-, Industriebauten; Landschaft und Freiraum, Technische Infrastruktur

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 01/2017

Projektbeschreibung

Im Rahmen einer integrierten Planung wurde der Standort der URACA GmbH &Co.KG Bad Urach abschnittsweise im Zeitraum von 2012 - 2016 neu überplant.
Der Standort liegt zwischen einer Bundes- und einer Landstraße im engen Tal der Erms und wurde durch den teils verdolten Nottenbach durchquert. Dadurch war die Entwicklung des Standorts mittel- bis langfristig eingeschränkt.
Die beengten Platzverhältnisse, aber auch der schwierige Baugrund sowie die Bauarbeiten "unter laufendem Betrieb" stellten eine beson-dere Herausforderung für alle am Bau Beteiligten dar.
Durch die Verlegung des Nottenbachs an den nördlichen und östlichen Rand des Firmenareals konnte dieser einerseits gewässerökologisch aufgewertet werden, andererseits wird durch den offnen Gewässerlauf und seine naturnahe Gestaltung eine hochwertige Aufenthaltsqualität für die Beschäftigten und Besucher geschaffen.
Im zweiten Bauabschnitt wurde gegenüber der bestehenden Pforte an der Sirchinger Straße (L249) ein U-förmig angeordnetes Verwaltungs-gebäude errichtet, das durch seine leicht und transparent wirkende Bauweise ausgesprochen einladend wirkt. Andererseits wirkt das Ge-bäude durch die exzentrische Wandfläche trotz seines Abstands zur Straße weit in den öffentlichen Raum hinein. Nach Umzug der Verwal-tung wurde das Baufeld durch den Abriss von Gebäudeteilen weiter vergrößert. Dabei wurden überraschend Altlasten gefunden, die ord-nungsgemäß entsorgt wurden.
Im dritten Bauabschnitt wurde eine neue Montage- und Versandhalle mit Lehrwerkstatt realisiert, die im rückwärtigen Teil des Firmenareals an der Erms, bzw. in der Nähe der B28 befindet. Diese zeichnet sich besonders dadurch aus, dass sie sich trotz ihrer Größe von rd. 64.000 cbm umbautem Raum bei einer Höhe von 11,50 m bis 15,00 m städ-tebaulich unterordnet und sie sich ausgesprochen gut in die Umge-bung einfügt.
Im letzten Abschnitt wurden weitere Gebäude abgebrochen und die bereits vorhandene Wasserkraftanlage an der Erms nachhaltig ertüch-tigt. Die Durchgängigkeit der Erms wurde durch den Bau einer Fisch-treppe hergestellt,
Das umgesetzte Planungskonzept sichert nachhaltig den Hochwas-serschutz unter Berücksichtigung der Hochwassergefahrenkarte, so-wohl für die Firma URACA als auch für die Stadt Bad Urach
Das Projekt ist somit beispielhaft für die Innenentwicklung eines Ge-werbegrundstücks. Dabei konnte unter Berücksichtigung vielfacher positiver ökologischer Aspekte eine hochwertige Architektur umgesetzt werden.

Beurteilung durch das Preisgericht

Im Rahmen dieses Projekts wurde die Weiterentwicklung eines bestehenden Betriebes auf
dem Betriebsgelände, unter Einbeziehung des Hochwasserschutzes, beispielhaft umgesetzt. In einer herausfordernden Geländesituation, zwischen Bundes- und Landstraße, im engen Ermstal wurde der Um- und Ausbau bei laufendem Betrieb unternommen. Es entstand durch eine ansprechende Gewerbearchitektur nicht nur ein bemerkenswerter Beitrag zur Baukultur, sondern darüber hinaus eine Gesamtlösung, mit der Unternehmen, Stadt und Wasserbehörde den Hochwasserschutz nachhaltig für den Betrieb und die Stadt Bad Urach verbessern, eine vorhandene Wasserkraftanlage ertüchtigen und die Durchgängigkeit der Erms durch den Bau einer Fischtreppe verbessern konnten.
Besonders wurde gewürdigt, dass über die gelungene Realisierung des Flächenrecyclings
hinaus ein mittelständisches Industrieunternehmen seinen Standort mit anspruchsvollen
Randbedingungen sichern und entwickeln konnte. Das Potenzial an Ausbildungs- und Arbeitsplätzen sowie Wertschöpfung bleiben so der Raumschaft erhalten. Wirtschaftsstrukturelle, baukulturelle und ökologische Belange werden hier auf exemplarische Weise harmonisch in Einklang gebracht.
Preis 2 / 2