Nichtoffener Wettbewerb | 02/2019
Ersatzneubau Norderelbbrücke an der A1 in Hamburg
©gmp Architekten / LAP
Perspektive von oben
1. Preis
gmp Architekten von Gerkan, Marg und Partner
Architektur
Leonhardt, Andrä und Partner, Beratende Ingenieure VBI AG
Bauingenieurwesen
Erläuterungstext
Im Zuge des Ausbaus der Bundesautobahn A1 ersetzt das neue Brückenbauwerk nach dem Entwurf der Ingenieure Leonhardt, Andrä und Partner (LAP) und der Architekten von Gerkan, Marg und Partner (gmp) die bestehende Brücke über die Norderelbe. Von weitem sichtbar wird die doppelte Schrägseilbrücke mit ihren unterschiedlich hohen Pylonen die Elbüberquerung markieren. Das Projekt entsteht im Rahmen des Bundesverkehrswegeplans 2030.
Die unterschiedlichen Spannweiten und Pylonhöhen der neuen Brücke resultieren aus den unterschiedlich weiten Seitenfeldern und spiegeln im Bauwerk ablesbar die asymmetrische Geländesituation der beiden Ufer wieder. Die nunmehr acht Pylone bilden aus jeder Perspektive ein markantes Portal: Die Autobahn ist in beiden Richtungen rechts und links von den sich nach oben verjüngenden Stützen gefasst; vom Wasser aus betrachtet flankieren sie hintereinander gereiht das Fahrwasser.
Die hohen Pylone sind mit drei, die niedrigen lediglich mit zwei Schrägseilpaaren versehen. Außerhalb der Seilebene verläuft auf der Südseite der Brücke parallel zu den Fahrspuren, aber konstruktiv von diesen losgelöst, ein Fuß- und Radweg. Dessen Abstand zum Autoverkehr und der offene Blick auf den Fluss erzeugen eine Qualität, die diese Querung in das Wegesystem des Naherholungsgebietes entlang der Norderelbe und DoveElbe integrieren. Eine hell-silberne Beschichtung der Bauteile reflektiert die Farben des Wassers, des Himmels und der Vegetation und verstärkt somit das filigrane Erscheinungsbild der Brücke.
„In der Stadt der vielen Brücken unterscheiden sich die Hafen- und Elbbrücken von den innerstädtischen Brücken durch ihre faszinierende pure Ingenieursästhetik. So erfreut sich die zu ersetzende Norderelbbrücke öffentlicher Wertschätzung als Ingenieurbauwerk aufgrund ihrer Zeichenhaftigkeit und noblen Zurückhaltung. Diese Identifikation mit der Bestandsbrücke – entworfen um 1963 durch die Architekten Jux und Freese - hat uns veranlasst, den Neubau als ,Evolution‘ zu begreifen, der den neuen Anforderungen des achtstreifigen Ausbaus gerecht wird und gleichzeitig die Qualität des Genius Loci weiterführt. Der Entwurf der neuen doppelten Schrägseilbrücke für die BAB 1 greift die Botschaft der zu ersetzenden Brücke auf und steigert zugleich deren ästhetische Wirkung als Landmarke für die Elbüberquerung.“ – Prof. Volkwin Marg
Wettbewerb: 1. Preis – 2019
Objekt- und Tragwerksplanung: Leonhardt, Andrä und Partner Beratende Ingenieure VBI AG
Architektur: gmp · Architekten von Gerkan, Marg und Partner
Volkwin Marg und Hubert Nienhoff mit Markus Pfisterer
Mitarbeiter Wettbewerb gmp: Elvira Perfetto, Eleonora La Mantia
Bauherr: DEGES Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH
Die unterschiedlichen Spannweiten und Pylonhöhen der neuen Brücke resultieren aus den unterschiedlich weiten Seitenfeldern und spiegeln im Bauwerk ablesbar die asymmetrische Geländesituation der beiden Ufer wieder. Die nunmehr acht Pylone bilden aus jeder Perspektive ein markantes Portal: Die Autobahn ist in beiden Richtungen rechts und links von den sich nach oben verjüngenden Stützen gefasst; vom Wasser aus betrachtet flankieren sie hintereinander gereiht das Fahrwasser.
Die hohen Pylone sind mit drei, die niedrigen lediglich mit zwei Schrägseilpaaren versehen. Außerhalb der Seilebene verläuft auf der Südseite der Brücke parallel zu den Fahrspuren, aber konstruktiv von diesen losgelöst, ein Fuß- und Radweg. Dessen Abstand zum Autoverkehr und der offene Blick auf den Fluss erzeugen eine Qualität, die diese Querung in das Wegesystem des Naherholungsgebietes entlang der Norderelbe und DoveElbe integrieren. Eine hell-silberne Beschichtung der Bauteile reflektiert die Farben des Wassers, des Himmels und der Vegetation und verstärkt somit das filigrane Erscheinungsbild der Brücke.
„In der Stadt der vielen Brücken unterscheiden sich die Hafen- und Elbbrücken von den innerstädtischen Brücken durch ihre faszinierende pure Ingenieursästhetik. So erfreut sich die zu ersetzende Norderelbbrücke öffentlicher Wertschätzung als Ingenieurbauwerk aufgrund ihrer Zeichenhaftigkeit und noblen Zurückhaltung. Diese Identifikation mit der Bestandsbrücke – entworfen um 1963 durch die Architekten Jux und Freese - hat uns veranlasst, den Neubau als ,Evolution‘ zu begreifen, der den neuen Anforderungen des achtstreifigen Ausbaus gerecht wird und gleichzeitig die Qualität des Genius Loci weiterführt. Der Entwurf der neuen doppelten Schrägseilbrücke für die BAB 1 greift die Botschaft der zu ersetzenden Brücke auf und steigert zugleich deren ästhetische Wirkung als Landmarke für die Elbüberquerung.“ – Prof. Volkwin Marg
Wettbewerb: 1. Preis – 2019
Objekt- und Tragwerksplanung: Leonhardt, Andrä und Partner Beratende Ingenieure VBI AG
Architektur: gmp · Architekten von Gerkan, Marg und Partner
Volkwin Marg und Hubert Nienhoff mit Markus Pfisterer
Mitarbeiter Wettbewerb gmp: Elvira Perfetto, Eleonora La Mantia
Bauherr: DEGES Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH
Beurteilung durch das Preisgericht
Der Siegerentwurf überzeugt durch nordische Eleganz, Klarheit der Konstruktion und ansprechende Gestaltung. Die Jury lobte insbesondere die bis ins Detail geführte klare Konstruktionssprache.
©gmp Architekten / LAP
Perspektive von oben
©gmp Architekten / LAP
Südansicht
©gmp Architekten / LAP
Südansicht
©gmp Architekten / LAP
Perspektive Fahrbahn
©gmp Architekten / LAP
Perspektive Fahrbahn
©gmp Architekten / LAP
Detail Stützenkopf
©gmp Architekten / LAP
Detail Stützenkopf
©gmp Architekten / LAP
Lageplan
©gmp Architekten / LAP
Lageplan
©gmp Architekten / LAP
Perspektive Fuß- und Radweg
©gmp Architekten / LAP
Perspektive Fuß- und Radweg