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Award / Auszeichnung | 09/2018

Beispielhaftes Bauen Landkreis Esslingen 2012-2018

Büro- & Apartmentgebäude - Umbau ehemaliges Studentenwohnheim und Erweiterungsbau mit Tiefgarage

DE-73728 Esslingen a.N., Berliner Straße 29

Auszeichnung

kaestle ocker roeder Architekten BDA

Architektur

kaestle&ocker

Architektur

Guggenberger + Ott Architekten GmbH

Architektur

Ippolito Fleitz Group – Identity Architects

Architektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Büro-, Verwaltungsbauten, Wohnungsbau

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 01/2018

Projektbeschreibung

Wettbewerb/Vorentwurf: Kaestle Ocker Roeder Architekten BDA, Stuttgart
Entwurf/Planung: kaestle&ocker Architekten BDA, Stuttgart; Projektleitung: Steffen Folk
Ausschreibung/Bauleitung: Guggenberger + Ott Architekten GmbH, Leinfelden-Echterdingen, Bauleitung: Matthias Heming
Innenarchitektur Bürobereich: Ippolito Fleitz Group GmbH, Stuttgart
Ausstattung Apartments: Büroma-Apart Suites, Esslingen
Tragwerksplaner: Furche Geiger Zimmermann Tragwerksplaner GmbH, Köngen
HLS- Planer: Schreiber Ingenieure Systemplanung GmbH, Ulm
E-Planer: Raible + Partner GmbH & Co.KG, Eningen u.A.
Bauphysik: Ingenieurbüro für Bauphysik Horstmann + Berger, Altensteig
Nutzfläche: Bürofläche 1.200 m², Wohnfläche 53 Apartments 2.000 m²
Brutto-Grundfläche: 5.900 m²
Brutto-Rauminhalt: 19.300 m³
Bauzeit: 2015-2018

Ausgangspunkt des Projekts ist das im Jahr 1963 erbaute, siebengeschossige Studentenwohnheim auf dem Esslinger Lohwasen. Das Grundstück befindet sich in Nachbarschaft zum altehrwürdigen Georgii-Gymnasium im Westen, dem gewerblich genutzten Boley-Areal im Norden und dem in direkter Nachbarschaft angrenzenden Otto-Riethmüller-Haus der evangelischen Kirche im Süden. Am Altstadtring der Berliner Straße und dem Kanal Rossneckar, einem Nebenarm des Neckars, gelegen, bietet die städtebauliche Situation vielfältiges Entwicklungspotential.
Im Rahmen einer Mehrfachbeauftragung, die vom ortsansässigen Bauträger Wohnbau Metzger in Abstimmung mit dem Stadtplanungsamt der Stadt Esslingen ausgelobt wurde, erhielt unser Büro im Jahr 2012 den Zuschlag zur Realisierung. Neben dem Umbau des ehemaligen Studentenwohnheims sollten weitere Flächen für Wohn-/Gewerbenutzung und Parkierungsflächen entstehen.
Das übergeordnete städtebauliche Ziel unseres Entwurfs ist die Verknüpfung des schematischen, bezugslosen vorhandenen Baukörpers aus den 1960er Jahren mit den umgebenden Bauten und Einflussfaktoren und die Herausbildung eines prägnanten Ortes am Tor zur Altstadt.

Die baukörperliche Ausformulierung des Gebäudes entwickelt sich aus den vorhandenen Rahmenbedingungen, Abstandsflächen und Grenzverläufen und nutzt das Grundstück baurechtlich voll aus. Gemeinsam mit dem Otto-Riethmüller-Haus werden über Ergänzungsbauten im Sockelbereich städtebaulich wirksame Raumkanten und eine Adresse zur Berliner Straße geschaffen. Dem Georgii-Gymnasium wird ein fünfgeschossiger neuer Baukörper gegenübergestellt. Prägnant und zeichenhaft bildet das transformierte, achtgeschossige ehemalige Studentenwohnheim den Hochpunkt der Anlage.
Aufgrund der statisch ausgereizten Primärstruktur des ehemaligen Studentenwohnheims war es nicht möglich, die ursprünglich vorgesehene Umstrukturierung der Fassade umzusetzen, um den transparenten Fassadenanteil zu erhöhen. Aus dieser statischen Vorgabe heraus wurde eine klassische Lochfassade entwickelt und umgesetzt. Über eine sorgfältige Detailierung der Betonfertigteilfaschen aus Weissbeton und einer homogenen Klinkervorsatzschale aus handwerklich gefertigten Wasserstrichziegeln werden Alt- und Neubauteile miteinander verknüpft und Bezüge zur historischen Backsteinarchitektur der angrenzenden Esslinger Weststadt hergestellt.

Das Gebäude wurde nach intensiver Planungsphase mit mehreren Umplanungen und zweijähriger Bauzeit im Herbst 2017 bezogen und umfasst 53 möblierte Apartments unterschiedlicher Größe (Wohnen auf Zeit), ca. 1.200 qm Bürofläche als Hauptsitz der Fa. Metzger und eine Tiefgarage mit 29 Stellplätzen.

Stuttgart, 31.10.2018
kaestle&ocker

Beurteilung durch das Preisgericht

Aus einer „60er-Jahre-Schönheit“, die andernorts vielleicht der Abrissbirne zum Opfer gefallen wäre, wurde mit Ergänzungsbauten sowie völlig neuer innerer und äußerer Einkleidung ein zeitgemäßes, anspruchsvoll vorgetragenes Gebäudeensemble. Ruhige, einheitliche Materialität, sichere Detaillierung und handwerkliche Umsetzung, zusammen mit einer städtebaulich überzeugenden Einfügung in die nicht einfache, heterogene Nachbarschaft gelingen nahezu selbstverständlich. Schön, dass einem alten Haus an einem alten Platz so wieder eine Zukunft gegeben wurde.