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Award / Auszeichnung | 10/2007

Architekturpreis "Gut bedacht" 2007

Gemeindezentrum einer dänische Gemeinde

3. Preis

Just Architekten

Architektur

Erläuterungstext

Die schwedische Kirche „Svenska Kyrkan“
Seit 1973 war die schwedische Kirchengemeinde in Frankfurt in bestehenden Gemeindräumen eingemietet und ist mittlerweile Kirche, Kulturzentrum und auch ganz einfach ein Stück Heimat für viele der rund zweitausend im Rhein-Main-Gebiet lebenden Schweden. Nach langer Suche nach einem eigenen Ort für die Gemeinde kaufte die Gemeinde 2007 ein entsprechendes Gemeinde-Grundstück in Frankfurt-Preungesheim.
Den Bedürfnissen der sehr lebendigen Gemeindearbeit der Schweden entsprachen die vorhandenen Gebäude aber keineswegs. Ausübung von Religion und Tradition, introvertierter Raum für stille Andachten, genügend Platz für rege Gemeindetreffen und ein Gebäude das in seiner Funktion von außen erkennbar ist – Die Situation verlangte nach einer besonderen Lösung.
Mit der Planung eines angemessenen Raumgefüges beauftragt, entwarfen Just/Burgeff Architekten ein geeignetes Konzept, das mehr ist als nur ein sakrales Bauwerk.

Das neue Dach
Die Svenska Kyrkan ist leuchtend rot gestrichen. Rot ist die typische Farbe schwedischer Blockhäuser. Doch nicht nur deswegen sticht das Gebäude mit seiner neuen, selbstbewussten Identität aus dem Ensemble der Fünfziger-Jahre Flachdachbauten heraus. Vor allem das steile Satteldach mit acht Metern Firsthöhe, eines der markantesten Elemente des Umbaus, setzt einen Kontrapunkt zur benachbarten Festeburggemeinde.

Die Fassade des Andachtraums
Bemerkenswert ist die Fensterfront des Kirchenschiffs. Die hofseitige Fassade besteht aus rhythmisch gesetzten Wandscheiben, die unter anderem dazu dienen, den Andachtsraum in eine Vielfalt von Bereichen zu zonieren. Eine weitere Aufgabe der Fassade ist die Blickführung. Durch ihre unterschiedlichen Abstände lenken die Wandscheiben gezielt die Ein- und Ausblicke der Besucher und erzeugen unterschiedliche, vom Tageslicht abhängige Lichtsituationen im Innern des Gebäudes. Schräg gestellte Wandscheiben setzen den Altar in Szene, während dicht aufeinander folgende Scheiben den direkten Einblick von Außen im Bereich vor dem Altar verhindern und einen geschützten Bereich für die Andacht schaffen.

Multifunktionale Grundrisse
Durch die vertikale Erweiterung des mittleren Pavillons gewinnt das Gebäude nicht nur an zusätzlichem Raum, sondern insbesondere auch an räumlicher Qualität. Der unter dem spitzen Satteldach untergebrachte Andachtsraum wird so zu einem Ort mit sakraler und feierlicher Atmosphäre. Dieser besondere Raum wird vom Besucher durch das großzügige Foyer erschlossen, an das auch die Küche und das Gemeindecafe angeschlossen sind. Offene Raumverbindungen ermöglichen die flexible Nutzung dieses Bereichs, von dem aus direkte Zugänge in den Gemeindegarten führen. Fließende Übergänge auch zwischen Erdgeschoss und Obergeschoss, in dem eine kleine Empore für die Orgel und den Kirchenchor, das Pfarrbüro und ein Raum für die Verwaltung untergebracht sind, fördern Kommunikation und Begegnung. Ein zentrales Anliegen des Entwurfs.