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Award / Auszeichnung | 06/2019

best architects 20

Steuerverwaltung, München

DE-80335 München

Auszeichnung | Büro- und Verwaltungsbauten

Bär, Stadelmann, Stöcker Architekten und Stadtplaner PartGmbB

Architektur

WGF Nürnberg

Landschaftsarchitektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Büro-, Verwaltungsbauten

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 01/2015
    Fertigstellung: 01/2018

Projektbeschreibung

Der Freistaat lobte am 06.11.2007 den Realisierungswettbewerb mit städtebaulichem und landschaftsplanerischem Ideenteil zur „Konzentration der Steuerverwaltung auf dem Areal an der Deroystraße in München“ aus. Ziel dabei war es, die über das Stadtgebiet verteilten Finanzämter am Areal als Steuercampus zu bündeln. Nach Fertigstellung entsteht hier eines der größten Finanzämter Europas in dem ca. 2.800 Finanzbeamte auf etwa 68.000 Quadratmetern an einem Standort arbeiten werden.

Als 1. Preisträger ging am 13.07.2008 das Büro Bär, Stadelmann, Stöcker Architekten zusammen mit WGF aus Nürnberg hervor. Der Entwurf sieht für das Gesamtareal eine Komposition von sechs Baukörpern vor, die sich im östlichen Grundstücksteil subtil zueinander versetzt um einen gemeinsamen Platz anordnen; so entsteht eine attraktive räumliche Sequenz mit Aufenthaltsqualität. In Abgrenzung dazu wird im westlichen Bereich des Areals eine öffentliche Grünfläche mit Parkcharakter ihren Platz finden. Die Neubauten sollen an etwa gleicher Stelle die Bestandsgebäude sukzessive ersetzen.

Am 11.09.2018 wurde in München feierlich der erste Bauabschnitt des Steuercampus durch den Staatsminister der Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat Herr Albert Füracker sowie der Staatsministerin für Wohnen, Bau und Verkehr Frau Ilse Aigner eröffnet. Das sechsgeschossige Gebäude mit zusätzlichen zwei Kellergeschossen befindet sich an der Marsstraße Ecke Deroystraße. Auf dem Dach befindet sich ein zurückversetztes Technikgeschoss, das optisch vom Platz aus kaum in Erscheinung tritt. Der erste Bauabschnitt umfasst eine Nutzfläche von 15.000 m² bei Gebäudeabmessungen von rund 75 Meter auf 50 Meter. Der Grundriss ist ringförmig organisiert und umfasst einen begrünten Innenhof. Dieser ist eine grüne Oase und ungestörter Rückzugsraum für die Nutzer. Während die Außenflächen des Campus öffentlich zugänglich sind, ist der Innenhof den Nutzern vorbehalten. Ein Baumdach in der Mitte des Hofes schützt vor Blicken aus den oberen Etagen. Die für die Bäume erforderliche Substraterhöhung von 1,20 m wurde durch eine Stufenanlage gefasst und in Teilen mit Sitzstufen ausgestattet, um so gleichzeitig die Aufenthaltsqualität zu erhöhen.Unter den Bäumen befindet sich eine Rasenfläche, die sich nach Süden über die Sitzstufen als Bänderung bis den Belag fortsetzt und dort in Rasenfugen übergeht.
Der Baukörper kontrastiert die natürliche Formensprache der Grünflächen in seiner monolithischen Erscheinung, die zusätzlich durch die Massivbaukonstruktion mit vorgehängter Klinkerfassade unterstrichen wird. Das Gebäude wird über ein zentrales Haupttreppenhaus erschlossen, das über seinen großzügigen Luftraum das Gebäude erfahrbar macht und den zentralen Entwurfsgedanken trägt. Auch im Inneren spiegelt sich die Massivität der schlichten, aber eleganten Konstruktion wieder. Wände in Sichtbeton und geschliffener Estrich als Bodenbelag werden durch Holztüren und die weißen Flächen abgehängter Decken gegliedert. Das Hauttreppenhaus tritt mit einem innovativen Geländer in Baubronze zusätzlich in Erscheinung.

Im 1. Bauabschnitt werden insgesamt bis zu 830 Personen arbeiten. Über die einzelnen Geschosse verteilte Besprechungs- und Aufenthaltsräume gliedern den zweihüftigen Aufbau der Bürostrukturen und bieten Raum für teamorientierte Arbeitsabläufe sowie den fachlichen Austausch unter den Mitarbeitern.

Das Gebäude des ersten Bauabschnitts wird als einer der ersten Verwaltungsbauten dieser Größenordnung im Passivhausstandard errichtet. Die klassische Lochfassade ist als zweischalige Konstruktion mit Klinkervorhangfassade, Aluminium-Holz-Fenstern und außenliegendem Sonnenschutz ausgeführt. Das integrierte Haustechnikkonzept sieht eine Raumtemperierung über in die Decke integrierte Heiz- und Kühlsegel vor. Die Wärmeerzeugung erfolgt über Fernwärme der SWM mit einem Primärenergiefaktor von 0,11. Auf der Dachfläche wird eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 25 kWp errichtet.

Der erste Bauabschnitt wird durch seine herausragende ästhetische Wirkung in Verbindung mit einem Primärenergiebedarf von 110 kWh/m²a Maßstäbe für die weitere Entwicklung des Steuercampus München setzen und am Standort Qualität und Innovation in die Zukunft tragen.