Beispielhaftes Bauen im Landkreis Lörrach 2012-2019

„Das neue Jericho“
Die Lage des Quartiers „Jericho“ im Ortszentrum von Grenzach bot gute Voraussetzungen für das Entstehen eines zukunftsfähigen Wohnquartiers mit einem Spektrum an hochwertigen Mietwohnungen. Alle notwendigen Infrastruktureinrichtungen, Schulen, Kindergärten, etc. sind in unmittelbarer Nachbarschaft. Die Haltestellen der Bus- und Bahnlinien mit Taktverkehr nach Basel stellen die Anbindung an das nationale und internationale Schienennetz dar.

Städtebau
Die städtebauliche Struktur der bestehenden Wohnbebauung aus den Jahren um 1930 und der Aufstockung um 1950 bildet im heutigen Stadtbild eine geordnete, ruhige Zone im sonst sehr heterogenen städtischen Umfeld. Die Neubebauung nimmt das Thema Ordnung und Ruhe mittels einer Nord-Süd orientierten Zeilenstruktur aus 4 Einzelbaukörpern auf. Dabei schirmt der nord- bzw. der südseitige Baukörper die Lärmimmissionen aus Markgrafenstraße und Emil-Barell-Straße bzw. der Bahnlinie im Süden ab und ermöglicht dadurch die Bildung von ruhigen Wohnhöfen in Innenbereich der Anlage.

Gebäudetypologie
Die Wohnungen werden über zum großen Teil offene Laubengänge mit integrierten Aufzügen und Treppenhäusern barrierefrei erschlossen. Durch die Ausweitung der Laubengänge im Be-reich der Aufzüge und Treppen entstehen großzügige Eingangsbereiche vor den einzelnen Wohnungen. Jeder Wohnung ist auf der Südseite ein wettergeschützter Freibereich in Form ei-ner großzügigen Loggia zugeordnet, die Ausblicke erlaubt und vor Einblicken schützt. Jede Loggia verfügt über eine Abstellbox für Balkonmöbel o.ä., welche gleichzeitig als Trennelement zwischen den Wohnungs-Loggien dient. Alle Erdgeschosswohnungen verfügen über einen eigenen Gartenteil vor der Loggia.

Architektur
Die Neubebauung und Freiflächengestaltung der Wohnbebauung vermittelt mit einfachen Mitteln ein Gefühl von Wertigkeit. Die ruhigen in der Grundstruktur viergeschossigen Baukörper erhal-ten durch die Aufweitung der Laubengänge und die eingeschossige Überhöhung an der Ostseite ein unverwechselbares Gesicht und tragen damit zur Adressbildung des Wohnquartiers bei, das „neue Jericho“.

Freiflächengestaltung
Das Entwurfskonzept zur Formulierung von zukunftsfähigem hochwertigem Wohnraum in zent-raler Innenstadtlage zeichnet einen städtebaulichen Baustein, der sich außenräumlich in den Kontext der Nachbarschaft einfügt. Die Bebauung definiert Eingänge, Durchgänge und Verbindungen, dadurch entstehen Freiflächen und räumlich definierte Nachbarschaften sowie eine gezielte Vernetzung mit dem städtebaulichen Umfeld. Drei kleine Wohnhöfe mit entsprechender Verweilqualität tragen zur Identifikation der Bewohner mit Ihrem Quartier bei. Durch die Abgrenzung zwischen privatem und halböffentlichem Raum mittels Sitzbankzeilen und Formschnittgehölzen entstehen differenzierte Aufenthaltsqualitäten in unterschiedlichen Größen und Geometrien. Durch Enge und Weite entwickeln sich Raumsituationen, die jedem Bewohner attraktive Angebote für das Verweilen bieten.